14.11.2007

KOLLER CYRIL, Galerie Koller/November 2007

Boom-Business: Der Kunstmarkt boomt. An den grossen Auktionen werden momentan regelmässig Rekordpreise erzielt, so auch in der Schweiz. Gegenüber “persönlich” erläutert Cyril Koller, Chef des gleichnamigen Zürcher Auktionshauses, die Eigenheiten seiner Branche. Seine Galerie, welche im nächsten Jahr ihr 50-Jahr-Jubiläum feiert, gehört mittlerweile zu den zehn ertragsstärksten Auktionshäusern der Welt.

Herr Koller, Ihre Galerie wurde vor 49 Jahren gegründet und gehört mittlerweile zu den zehn ertragsstärksten Auktionshäusern der Welt. Wie haben Sie dies geschafft?

“Das ist eine lange Geschichte. Mein Vater hat unser Auktionshaus 1958 in Zürich an der Rämistrasse gegründet. Im Laufe der Zeit sind wir kontinuierlich gewachsen. Mittlerweile haben wir auch noch einen zweiten Sitz in Genf sowie verschiedene Depenancen und Büros im Ausland, so in New York, Moskau, Deutschland und Belgien. Damit wollen wir neue Auktionsobjekte und Kunden gewinnen.”

Wie wichtig ist der Auslandsmarkt für Ihre Galerie?

“Sehr wichtig, über 70 Prozent unseres Umsatzes erzielen wir mit internationalen Sammlern. Gleichzeitig garantiert uns der Finanzplatz Zürich eine gesunde geschäftliche Basis. Seit fünf Jahren arbeiten wir in der Vereinigung ‘International Auctioneers’ (IA) mit sieben führenden Auktionshäusern in Frankreich, Skandinavien, Österreich und Tschechien, Italien, den USA und Deutschland zusammen. Obwohl wir im internationalen Markt auch Konkurrenten sind, kooperieren wir sehr gut. So haben wir im Jahr 2006 einen Gesamtumsatz von 500 Millionen Dollar erzielt. Ich hatte von 2003 bis 2005 das Vergnügen, Präsident dieser Vereinigung zu sein. Dank IA können wir weltweit 350000 Kunden erreichen und verfügen über eine Auswahl von 200 Experten für 35 Kunst- und Sammelgebiete.”

Gab es in den letzten Jahren jenen berühmten magischen Moment, in welchem sich Ihr Business sprunghaft nach vorne entwickelte?

“Wir haben in der Vergangenheit unser Geschäft step by step weiterentwickelt. Natürlich arbeiten wir ständig daran, gute Objekte und Sammlungen anvertraut zu bekommen. Im Auktionswesen gilt der Grundsatz, sobald man ein gutes Objekt verkauft, zieht es weitere gute nach. Es gab in den vergangenen Jahren einen solchen – wie Sie sagen – ‘magischen Moment’. Ein Quantensprung war für uns im Bereich der antiken Möbel eine ausserordentlich interessante Sammlung von Empire-Möbeln – Möbel aus der Zeit von Napoleon –, die wir in der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre verkaufen konnten. Diese Auktion hat damals wirklich weltweit eingeschlagen.”



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