05.10.2001

LAMUNIÈRE PIERRE, Präsident Edipresse-Gruppe/Oktober 2001

Seit dem 1. Oktober setzt Pierre Lamunière, Präsident der Edipresse-Gruppe, auf den ehemaligen Reuters-Mann Jean-Claude Marchand und hat ihn als Generaldirektor eingestellt. Im Interview mit "persönlich” erklärt Lamunière, wohin das Westschweizer Medienunternehmen mit dieser Konstellation will und weshalb ihn Flamenco und brasilianische Musik begeistern. Interview: Reto Wild

Monsieur Lamunière, Jean-Claude Marchand arbeitet neu bei Edipresse als Generaldirektor. Was heisst das für das operative Geschäft Ihres Unternehmens?

"Bis anhin habe ich als Verwaltungsratspräsident, Delegierter und Generaldirektor zu viele Funktionen gleichzeitig bekleidet. Es ist ungesund, wenn sich eine so grosse Verantwortung in einer Firma auf eine einzige Person beschränkt. Daher wird es eine neue Aufgabenverteilung geben. Herr Marchand wird sich um das Operationelle kümmern, und ich werde mich vermehrt auf die Strategie und Ziele des Unternehmens konzentrieren. Zugleich werde ich die Fortsetzung der verschiedenen Publikationen im Auge behalten, also die Verantwortung für die Publizistik übernehmen.”

Haben Sie bereits erste Projekte, auf welche Sie sich nun vermehrt konzentrieren können?

"Ja. Bekanntlich geben wir in der Schweiz und in diversen europäischen Ländern um die 80 verschiedene Publikationen heraus. Diese müssen immer wieder überdacht und verbessert werden. Das bedeutet enorme Arbeit, und ich könnte das keinesfalls alleine machen. Natürlich setzen wir unsere Priorität auf unsere Hauptobjekte wie Quotidien und die Magazine mit den hohen Auflagen. Wir überarbeiten auch regelmässig die Form unserer Zeitungen, wie das der Neuauftritt von Le Matin im Tabloidformat beweist.”

Welche Ziele geben Sie Jean-Claude Marchand auf den Weg?

"Seine Hauptverantwortung liegt einerseits darin, eine wirksame Managementstruktur einzubringen. Damit soll ein bestmögliches Rentabilitätswachstum der Gruppe ermöglicht werden, denn wie alle Medienunternehmen stehen wir in einer schwierigen Zeit. Wir befinden uns ganz in der Rezession, und das Werbevolumen nimmt überall ab. Das bedeutet für ihn andererseits, die Ausgaben spitz zu kalkulieren, um unser globales Kostenniveau zu senken.”



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