30.03.2004

LEUTENEGGER FILIPPO, FDP-Nationalrat/April 2004

Filippo Leutenegger (51) kämpft an verschiedenen Fronten: Als frisch gekürter FDP-Nationalrat strebt er bereits nach Höherem. Als CEO des Jean-Frey-Verlags hat er zwar den Turnaround geschafft, muss aber auf die Schnelle einen neuen Weltwoche-Chefredaktor suchen. Wie schafft man diese Doppelbelastung – und wo liegen Leuteneggers publizistische und politische Visionen? Interview: Matthias Ackeret und Oliver Prange, Fotos: Marc Wetli

Filippo Leutenegger, was bereitet Ihnen mehr Bauchweh: die Nachfolge bei der Weltwoche oder das ganze FDP-Theater?

“Politik und Verlag beanspruchen mich beide.”

Geschäftsführer eines Verlags wie der Jean-Frey-Gruppe ist eigentlich ein Full-Time-Job. Können Sie diese Tätigkeit neben Ihrem politischen Engagement überhaupt noch vollständig ausüben?

“Ich bin ein 100-prozentiger Verfechter des Milizsystems. Ich glaube, dies ist einer der Garanten unseres Systems. Konkret bedeutet dies, dass sich die Verantwortungsträger aus der Wirtschaft auch für gemeinschaftliche Aufgaben – wie die Politik – engagieren müssen. Es gibt eine Art Res publica; wenn man wie ich lange von der Gesellschaft profitiert hat, ich denke dabei an meine Zeit als Arena-Moderator und Chefredaktor des Schweizer Fernsehens, sollte man ihr später auch etwas zurückgeben.”

Das heisst, im Vergleich zu heute hatten Sie früher einen Schoggijob?

“Natürlich hatte ich auch beim Schweizer Fernsehen meine Sorgen. Zwischen Dienstag und Mittwoch hatte ich als Arena-Moderator meistens eine unruhige Nacht, weil das Thema für die Sendung vom Freitag noch nicht festgelegt war.”


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