14.03.2016

ADC Jurierung 2016

«A bisserl was geht immer»

Die Zürcher Agentur Publicis mit CD Thomas Wildberger gehört zu den grossen Abräumern der vierzigsten ADC-Preisverleihung. Mit 11 Würfeln lagen sie vor Jung von Matt/Limmat und Ruf Lanz. Gegenüber persoenlich.com äusserte sich Wildberger über sein Erfolgsrezept, die Stimmung in seiner Agentur und die Konkurrenz.
ADC Jurierung 2016: «A bisserl was geht immer»

Herr Wildberger, herzliche Gratulation zu den 11 Würfeln, davon zwei in Gold und vier in Silber. Was hat Publicis besser gemacht als die anderen Agenturen?
Ich weiss nicht, ob wir grundsätzlich etwas besser machen als andere. Wir hatten die Situation, von mehreren Kunden sehr vielversprechende Briefings zu erhalten – und dann das Glück, auf allen Jobs die richtigen Ideen zu haben.

Unter Ihrer Leitung ist Publicis vor Jung von Matt/Limmat  und Ruf Lanz an die Spitze des Kreativrankings vorgestossen. Was haben Sie in Ihrer Agentur verändert, damit dieser Erfolg möglich war?
Ich habe bereits zu meinem Start bei Publicis als Credo ausgegeben, dass wir nicht versuchen sollten, überall ein bisschen gut zu sein, sondern dass wir dort, wo ich die grössten Chancen sehe, Highlights abliefern und unser absolut Bestes geben. Jeder für sich und jeder für den andern. Das haben scheinbar alle beherzigt. Irgendwann potenziert es sich und es entstehen viele tolle Ideen, die dann natürlich auch noch gut umgesetzt werden müssen.

Gold hat unter anderem die UBS-Kampagne gewonnen. Eigentlich gilt Bankenwerbung nicht als besonders kreativ. Wie konnten Sie Ihren Auftraggeber von den Vorschlägen überzeugen?
Das hat nur ein paar Sekunden gedauert. Ehrlich. Die Vorsorge-Kampagne ist eine dieser Ideen, die alle sofort gut finden. Egal ob Kreativer, Kunde oder Konsument. Leider passiert das nicht allzu oft.

Wie beurteilen Sie den «Jahrgang 2015»?
Den Publicis Jahrgang 2015 beurteile ich mit «fantastisch». Ansonsten war es ein ordentliches Jahr. Mir gefallen das Graubünden-Plakat von Jung von Matt sowie der Film für Freitag Denim.

Sie haben lange in Deutschland gelebt. Wie beurteilen Sie die Schweizer Werbung im Vergleich zur deutschen?
Die sehr guten Schweizer Arbeiten können es sicher mit denen aus Deutschland aufnehmen. Vor allem die für relevante Kunden auf relevanten Briefings. Was die Prototypen-Werbung für internationale Award-Shows angeht, sieht es etwas anders aus, da hinken wir deutlich hinterher. Allerdings würde ich nicht empfehlen, in diese Schlacht einzugreifen. Auch hier kann man sagen: Jedes Jahr mit ein, zwei internationalen Highlights aufzuwarten reicht eigentlich für unser Land.

Momentan sind die Auftraggeber mit neuen Kampagnen eher zurückhaltend. Welchen Einfluss hat dies auf die Kreativität einer Kampagne?
Keinen. Je schwieriger die Ausgangslage, desto mehr fühle ich mich herausgefordert. Ich zitiere dann gerne einen Spruch aus Deutschland: «A bisserl was geht immer».

Wo stellen Sie die Würfel hin?
Ich habe über drei Jahre lang nach dem passenden Ort dafür in unserer Agentur gesucht und ihn schliesslich gefunden: mein Büro. Zugegeben, das ist jetzt nicht gerade ein Highlight.

Bild: zVg


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren