23.09.2024

Jung von Matt Limmat

Agentur trennt sich von drei Kadermitgliedern

Knall bei Jung von Matt Limmat: Die Kreativagentur baut die Führung um und verkleinert die Geschäftsleitung auf vier Köpfe. Roman Hirsbrunner, Christian Kies, Dennis Hofmann und Cyrill Hauser bilden die neue Spitze. Wolfgang Bark, Thomas Steiner und Vera Riemeier gehen.
Jung von Matt Limmat: Agentur trennt sich von drei Kadermitgliedern
Verlassen Jung von Matt Limmat Ende Jahr: Wolfgang Bark, Vera Riemeier und Thomas Steiner. (Bilder: zVg.)

Bei Jung von Matt Limmat kommt es zu Veränderungen auf Führungsebene. Vor rund drei Wochen hat die Geschäftsleitung der Agenturgruppe die Mitarbeitenden über einen Personalabbau informiert. Das Management der Kreativagentur schrumpft auf vier Personen. Thomas Steiner (Managing Partner), Vera Riemeier (Managing Director) sowie Wolfgang Bark (Managing Creative Director) werden die Agentur auf Ende Jahr verlassen. Jung von Matt bestätigt diese Informationen auf Anfrage von persoenlich.com.

Ab 2025 wird Jung von Matt Limmat von CEO Roman Hirsbrunner, dem Managing Partner Cyrill Hauser, dem Strategiechef Dennis Hofmann und dem soeben gestarteten Kreativchef Christian Kies geführt. «Wir streben nach der kreativen Poleposition, nicht nur in der Schweiz, sondern auch darüber hinaus», sagt Roman Hirsbrunner im Gespräch. Das verlange nach einem klaren Fokus in der Führung. Ähnlich äusserte sich Hirsbrunner bereits im Juli, als er der Branche seinen neuen Kreativchef Christian Kies präsentierte (persoenlich.com berichtete). Just zu dessen Start Anfang September informierte die Agentur intern über die neue Führungsstruktur.

Vier weitere Kündigungen

Der Abbau bei Jung von Matt Limmat betrifft nicht nur die Führung. Vier weitere Mitarbeitende mussten in den letzten Wochen die Kündigung entgegennehmen. Betroffen sind die Bereiche Kreation und Beratung.

Mit den drei abtretenden Management-Mitgliedern trennt sich Jung von Matt von langjährigen Mitarbeitenden. Thomas Steiner war über zwölf Jahre bei der Agentur tätig, zuerst als Chief Operating Officer, dann als Chief Client Officer. Im Sommer 2022 wurde er zum Managing Partner ernannt. Davor war Steiner für Y&R und Futurecom Interactive tätig. Vera Riemeier ist seit sechs Jahren an Bord, davor war sie Beraterin bei Rod und Startbahnwest. Acht Jahre mit dabei war der Managing Creative Officer Wolfgang Bark. Davor war er unter anderem für Wirz und Havas in der Schweiz tätig.

Hirsbrunner hat für die drei zum baldigen Abschied lobende Worte parat: Dass die Agentur in Sachen Kundenzufriedenheit konstant Spitzenwerte erreiche, sei nicht zuletzt der Verdienst von «Thomi, Vera und Wolfgang», sagt der CEO. Mit grosser Professionalität und viel Herzblut hätten sie einen wichtigen Beitrag für die Agentur geleistet.

Keine Frau mehr in der GL

Die künftige JvM-Limmat-Geschäftsleitung lässt punkto Geschlechterdiversität zu wünschen übrig. Mit Vera Riemeier scheidet die einzige Frau aus dem Gremium aus. Dies ist unter anderem auch bemerkenswert, da sich Jung von Matt selbst für eine «facettenreiche Repräsentation von Geschlechtern» engagiert. Im Frühjahr 2021 wurde die Gleichstellungsinitiative Gislerprotokoll lanciert (persoenlich.com berichtete).

«Die Zusammensetzung der Geschäftsleitung der Limmat entspricht hinsichtlich Gender tatsächlich nicht unserem Anspruch», sagt Hirsbrunner dazu und fügt an: «Wir sind weiterhin bestrebt, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen.» Immerhin seien bei der Limmat auf der zweiten Führungsebene sechs von neun Personen weiblich. Der Anteil der weiblichen Mitarbeiterinnen liege insgesamt bei 54 Prozent.

Die Agenturgruppe Jung von Matt beschäftigt in der Schweiz 146 Mitarbeitende. Nebst der Kreativagentur Jung von Matt Limmat gehören die Tochterfirmen Jung von Matt Tech, Jung von Matt Impact, Jung von Matt Brand Identity, Morrow, Blish, June und Leap Partners dem Unternehmen an.


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KOMMENTARE

Inken Rohweder von Trotha
23.09.2024 13:22 Uhr
Ich wünsche meiner damaligen Agentur und allen verbleibenden Mitarbeitern alles Gute, aber: Was mich wundert ist das fehlende Fingerspitzengefühl in der Eigen-Kommunikation. Sei es der Antritt des neuen Kreativchefs oder das "Abtreten" langjähriger Mitarbeiter. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Auch mit der "Bestrebung" eines höheren – oder sollte ich sagen: überhaupt - Anteils weiblicher Führungskraft.
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