24.03.2003

"Strom ohne Atom"

Blick verurteilt Inserat als "geschmacklos"

Bezug zum Irak-Krieg gemäss Komitee gegeben.

Im Blick und in der Pendlerzeitung 20 Minuten sind am Montag Inserate des Komitees "Strom ohne Atom" erschienen. Diese zeigen das AKW Gösgen in einem Fadenkreuz. In der Zürcher Boulevardzeitung soll das Inserat nicht mehr erscheinen. Im Blick erschien das Inserat auf Seite 3, wo über den Irak- Krieg berichtet wird. Ein zweites Mal soll es jedoch nicht mehr geschaltet werden, falls wieder Aufträge eintreffen würden, sagte Markus Rohr, Mitglied der Blick-Chefredaktion, gegenüber der Nachrichtenagentur sda. "Dieses Inserat ist geschmacklos", begründete Rohr die Haltung der Blick-Redaktion. Und Geschmacklosigkeit falle auf den Urheber zurück.

"Uns ist es willkommen, dass das Inserat auf dieser Seite erschienen ist", sagte dagegen Patrick Frei, Medienverantwortlicher der Abstimmungskampagne von "Strom ohne Atom". Ein Bezug zwischen dem Irak-Krieg und der Sicherheit Schweizer Atomkraftwerke bestehe absolut. George W. Bush führe einen Feldzug gegen den Terrorismus. "Strom ohne Atom" habe in den letzten Jahren wiederholt darauf hingewiesen, dass Schweizer AKW anfällig für terroristische Anschläge seien. Frei weist auf Vermutungen hin, wonach El Kaida für den 11. September 2001 ursprünglich ein Attentat auf ein US-AKW geplant habe. Ein weiteres Warnsignal ist für ihn auch der Vorfall vom vergangenen September an der Schweizer Grenze in Basel. Den Grenzwächtern waren damals zwei Männer aufgefallen, die im Auto einen Computer laufen hatten, der einen Kartenausschnitt des AKW Gösgen zeigte. Die Männer mussten nach einer Befragung wieder nach Deutschland umkehren. Gemäss Bundesanwaltschaft wurden sie wieder frei gelassen, weil nichts auf einen Anschlag hindeutete.


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