19.06.2023

Cannes Lions 2023

«Cannes ist stets ein Wechselbad der Gefühle»

Markus Ruf und Danielle Knecht Lanz, Inhaber und Creative Directors von Ruf Lanz, freuen sich über sechs Shortlists für Welti-Furrer an der Werbe-WM in Cannes und verraten ihren persönlichen Schweizer-Löwenfavoriten 2023.
Cannes Lions 2023: «Cannes ist stets ein Wechselbad der Gefühle»

Markus Ruf, Danielle Knecht Lanz, was dominiert am Montagabend: die Freude über die Finalplätze in Cannes oder die Enttäuschung über die verpasste Löwen-Chance?
Danielle Knecht Lanz: Cannes ist stets ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits ist es schon eine grosse Ehre, wenn man es durchs hauchdünne Nadelöhr auf die Shortlist ins Finale schafft. Anderseits weckt dies natürlich Begehrlichkeiten.

Sie standen mit der Arbeit «When art has to travel» für Welti-Furrer Fine Art Transport gleich sechsmal in den Shortlists. Warum hat es für die Endrunde gereicht, am Schluss aber nicht für einen Sieg?
Markus Ruf: Darüber können wir nur spekulieren: Welti-Furrer ist eine Schweizer Marke, die zwar international tätig ist, als Kunsttransporteur jedoch in einem Insidermarkt. Die Arbeit war in Print & Publishing als eine von nur zwei B2B-Kampagnen weltweit nominiert, bei Outdoor Poster sogar als einzige. Am Ende sind in internationalen Jurys oft jene Kampagnen etwas im Vorteil, die nicht erst noch lange den Absender erklären müssen. Also die besten Ideen für McDonalds, Coca Cola, Heinz, IKEA, Lacoste, British Airways, CNN & Co.



Die Welti-Furrer Kampagne wurde ja bereits mehrfach ausgezeichnet. Hatten Sie deshalb etwas mit einer Shortlist-Platzierung oder gar einem Löwen in Cannes gerechnet?
Knecht Lanz: In Cannes darf man nie mit etwas rechnen. Das zeigen schon die vielen starken Schweizer Einsendungen, die es nicht auf die Shortlists geschafft haben.

Nominiert war die Welti-Furrer Kampagne in Outdoor und Print & Publishing. Haben Sie die Arbeit in weiteren Kategorien eingereicht?
Ruf: Wir haben nur diese eine Kampagne eingereicht, und nur in den zwei Kategorien, in denen sie punktete. Cannes ist eine Einsendehölle mit unzähligen Kategorien. Natürlich hätte sie noch in weitere Kategorien gepasst wie Design oder Craft, aber diese leider nicht in unser Einsendebudget.

Auch andere Schweizer Arbeiten sind nominiert – zum Beispiel am Dienstag in den Kategorien Film Craft und Design. Bei welchen Cases rechnen Sie mit hohen Löwen-Chancen?
Knecht Lanz: Wir massen uns nicht an, eine Prognose abzugeben, weil wir das jeweilige Umfeld auf der Shortlist nicht kennen. Wir drücken aber allen Schweizer Beiträgen die Daumen!

Ruf:
Mein persönlicher Favorit ist der NZZ-Film. Er ist klug gedacht und virtuos gemacht und trifft mit seinem Bekenntnis zum Qualitätsjournalismus den Zeitgeist, insbesondere auch jenen der wichtigen amerikanischen Jurymitglieder nach der Trump Ära. Ich wünsche ihm jedenfalls ein ganzes Löwenrudel.

Sie selbst sind dieses Jahr nicht in Cannes. Bereuen Sie es nun, dass Sie nicht vor Ort mit Rosé anstossen können?
Ruf: Nein, ich besuchte letzte Woche die Art Basel, wo die Welti-Furrer-Kampagne ihr eigentliches Zielpublikum fand. Danach die beeindruckende Einzelausstellung der Kolumbianerin Doris Salcedo in der Fondation Beyeler. Und am Wochenende als Kontrastprogramm das eidgenössische Jodelfest in meinem Wohnort Zug. Für Inspiration und das eine oder andere alkoholhaltige Getränk war also auch ohne Cannes gesorgt.

Alle Berichte über das Cannes Lions International Festival of Creativity 2023 finden Sie auf der entsprechenden Landingpage.

 

 


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