Sie haben bereits im September 2019 die Y&R Group in Wunderman Thompson geändert (persoenlich.com berichtete). Verwirrt dieser erneute Wechsel nicht Ihre Kunden und Geschäftspartner?
Swen Morath: Unseren Kunden würden wir natürlich niemals einen Namenswechsel alle paar Jahre empfehlen. Aber die Entscheidungen für den Namenswechsel treffen nicht wir, sondern WPP. 2019 wurden global die Netzwerkagenturen Wunderman und J. Walter Thompson zu Wunderman Thompson gemerged. Und im Januar 2024 wurden dann Wunderman Thompson und VMLY&R zu VML zusammengeführt. Wunderman Thompson existiert also nicht mehr. Mit Ingo haben wir uns für eine neue Familie innerhalb von WPP entschieden, die perfekt zu uns passt. Mit Offices in Stockholm, Hamburg und Zürich sind wir kreative Boutique-Agenturen mit Zugriff auf die gesamte WPP-Power.
Was bedeutet ein solcher Namenswechsel konkret?
Giselle Vaugne: Uns war es wichtig, dass wir alle bestehenden Kunden informieren und mit auf die Reise nehmen. Dann ist es natürlich arbeitsintensiv, sämtliche Materialien auf einen neuen Namen umzustellen, von der Gebäudebeschriftung über Visitenkarten bis hin zu allen Social-Media-Kanälen. Und nun ist es für uns natürlich wichtig, dass bei sämtlichen potenziellen Auftraggebern am Markt ankommt, wer und was Ingo ist und wofür wir stehen. Da ist es natürlich hilfreich, dass wir auf legendäre Ingo-Cases wie «Moldy Whopper» oder «Proudly Second Best» referenzieren können, die perfekt zu unseren Effie-Gold-Cases wie «Geberit Handbutts» und «Heks Spendenkampagne» passen, denn diese kennen nahezu alle Marketingspezialisten.
«Ingo entfaltet das Potenzial von Marken»
Warum gerade Ingo Zürich?
Morath: Ingo als «kleines» Netzwerk innerhalb von WPP passt perfekt zu uns. Wir kombinieren die Erfahrung und Schnelligkeit einer lokalen Agentur, die seit 1962 in der Schweiz verankert ist, mit dem Credo von Ingo: Ingo entfaltet das Potenzial von Marken. Mit der Schnelligkeit und Agilität einer Boutique-Agentur sowie der bewährten Expertise einer Netzwerk-Agentur kreieren wir für Unternehmen herausragende Kommunikationslösungen mit klarer Kante und langanhaltender Wirkung. Wir setzen uns dafür ein, dass jeder Aspekt einer Marke – vom Branding bis zur E-Commerce-Lösung – noch besser für das Unternehmen arbeitet. Denn in einer immer komplexer werdenden Medien-, Kultur- und Informationslandschaft ist es unser Ziel, unseren Kunden zu mehr Ecken, Kanten und somit Sichtbarkeit zu verhelfen. Denn nur, wer in den Köpfen der Menschen hängen bleibt, kann sich darin weiterentwickeln und wachsen.
Was ändert sich abgesehen vom Namen innerhalb des Unternehmens?
Vaugne: Abgesehen vom Namen ändert sich auch die Wandfarbe in der Agentur: vom bunten Wunderman-Thompson-Look zu Ingo-Schwarz-Weiss (lacht). Im Ernst, natürlich ändert sich auch einiges an unserer Arbeitsweise. Zum Beispiel ist es eine viel intensivere Zusammenarbeit zwischen Stockholm, Hamburg und Zürich. Zuvor waren es allein in Europa über 40 Offices, da kann der Austausch nicht so vertieft stattfinden.
Wie haben Ihre Kunden, Ihre Mitarbeitenden und Geschäftspartner den neuen Namen aufgenommen?
Vaugne: Unsere Kunden und Geschäftspartner haben durchweg positiv reagiert, da Ingo für exzellente Kommunikation steht. Und natürlich ist für unsere Kunden vor allem wichtig, dass ihre Ansprechpersonen und Teams die gleichen bleiben. Und das ist natürlich der Fall. Und unsere Mitarbeitenden sind begeistert von Ingo.
Was sind die ersten Schritte, die Sie nun als Ingo Zürich unternehmen werden?
Morath: Als Erstes ist es wichtig, dass die ganze Schweiz weiss, was Ingo ist und kann. Dafür werden wir zum Beispiel am Markenkongress im Juni als Forum-Partner präsent sein. Und wir möchten natürlich für unsere Kunden auch weiterhin Arbeiten realisieren, die dem kreativ exzellenten Anspruch von Ingo gerecht werden. Auch da kommt schon bald was, bleibt gespannt.