Ein wichtiges Ziel haben die Gastgeber des Swiss Lions Lunch am Donnerstagmittag auf jeden Fall erreicht: Die Schweizer Kommunikationsbranche ist ein gutes Stück enger zusammengerückt. Dicht an dicht versammelten sich die rund 50 Gäste unter den Sonnenschirmen am Rado Beach Helen, um sich vor dem anhaltenden Regen zu schützen – aber natürlich auch um zu netzwerken und um das Wiedersehen vor Ort in Cannes zu feiern.
Statt eine grosse Party am Abend zu veranstalten, hat die Swissfilm Association, der Verband der Schweizer TV-, Auftrags- und Werbefilmproduzenten, in diesem Jahr erstmals zu einem Lunch im etwas kleineren Rahmen eingeladen (persoenlich.com berichtete). Diese Entscheidung hat mit einem zweiten wichtigen Ziel des Verbands zu tun, erklärt der Vorstandsvorsitzende Levente Paal in seiner engagierten Begrüssungsrede: «Bei all den Krisen in der aktuellen Zeit ist es uns ein Anliegen, die Demokratien auf der Welt zu verteidigen.» Deshalb sei man dem Aufruf des europäischen Werbeproduzentenverbands CFP gefolgt und habe 10'000 Franken vom Cannes-Budget zu Gunsten der Opfer des Ukrainekrieges gespendet. «Nächstes Jahr wird es aber wieder eine Party geben», versprach er.
Im Wettbewerb des Cannes Lions Festivals haben es die Schweizer Kreativen in diesem Jahr nicht bis zur Ziellinie geschafft: Kein einziger Schweizer Film wurde mit einem Cannes-Löwen ausgezeichnet. Trotzdem ist Levente Paal von der Qualität des Schweizer Werbefilmschaffens überzeugt: «Wir haben uns gemausert in den letzten 20 Jahren», sagt er im Interview. Budgetmässig würden aber die Zügel angezogen, und man könne nicht aus dem Vollen schöpfen. Das sei auch der Grund, warum Schweizer Produktionen in Cannes leider im Moment selten zu den Gewinnern zählen: «Wenn man hier einen Löwen gewinnen will, muss auch das Budget stimmen.»
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Hype5.
persoenlich.com berichtet in der Woche vom 20. bis 24. Juni über das Cannes Lions International Festival of Creativity. Alle News finden Sie hier.