25.12.2019

Weihnachtswerbung 2019

«Jemandem zu helfen, ist ein Geschenk»

Zum Ende des Werbejahres zeigen wir nochmals lesenswerte Interviews zur Weihnachtswerbung 2019. Die Migros setzt das Thema «Füreinander da sein» emotional in Szene. Ist Wichtel Finn damit definitiv verschwunden? Wie gut lassen sich Eulen animieren? Livio Dainese, Kreativchef und Co-CEO bei Wirz, erzählt die Geschichte hinter der Geschichte.
von Edith Hollenstein

Herr Dainese, auf den Wichtel folgt die Eule (persoenlich.com berichtete). Warum passt ein graues Federvieh zur Migros?
Ich bin froh, kann Mimi nicht lesen. Sie wäre bestimmt beleidigt, als graues Federvieh bezeichnet zu werden. Es geht nicht um Eulen in diesem Film. Sondern um das Füreinander da sein. Jemandem zu helfen, ist auch für einen selbst ein Geschenk – diese Geschichte erzählen wir mit der kleinen Eule.

Der Wichtel Finn ist also definitiv Geschichte.
Ja, ganz nach dem Motto «Aufhören, wenn es am Schönsten ist» haben wir uns von Finn momentan verabschiedet. Er ist aber inzwischen auch verheiratet mit Kindern und hat deshalb nicht mehr viel Zeit. Doch wer weiss, was kommt.

Wo haben Sie den Spot gedreht?
Im sommerlichen Vilnius in Abwesenheit der Hauptdarstellerin.

Bildschirmfoto 2019-11-08 um 16.11.32

Ist das im Film echter Schnee?
Nein, das ist Kunstschnee aus reiner Zellulose und somit biologisch abbaubar und nicht schädlich für die Umwelt.

Ist die Animation von Federn schwieriger als ein Wichtelkleid?
Es hat einfach viel mehr davon!

«Wir widmeten uns der Welt der Eulen»

Das Federkleid ist also aufwändiger. Welche weiteren Elemente des Spots sind animiert?
Ausser der Eule Mimi nichts.

Mit welchen Spezialisten haben Sie für die Animation zusammengearbeitet?
Der dänische Regisseur Martin Werner hat Erfahrung mit CGI-Umsetzungen. Noch wichtiger aber war, dass er ein grossartiger Regisseur ist. Die Animation wurde dann durch BaconX realisiert.

Ganz generell: Was war die grösste Schwierigkeit bei der Realisation dieses Spots?
Als allererstes galt es, eine gute Story zu entwickeln. Einen überraschenden Anfang zu finden, eine schöne Dramaturgie und ein stimmiges Ende. Als nächstes widmeten wir uns der Welt der Eulen. Wussten Sie beispielsweise, dass sie dank ihrer speziellen Federn absolut geräuschlos fliegen können? Darauf folgte die Entwicklung der Figur Mimi. Es stellten sich Fragen wie: Wie naturgetreu soll Mimi sein? Wie viel Charakter darf sie haben? Wie soll sie flattern am Anfang. Wie fliegt sie am Schluss? Den Abschluss machte der komplexe Prozess der Animation, der Texturen und des Lichts. Die Kunst ist es, Realfilm und Animation zu einem homogenen Ganzen zu verweben.

«Der Online-Anteil ist minim kleiner als TV»

Sie haben einmal gesagt «Weihnachten ist die WM des Storytelling». Welches ist dieses Mal die Ursprungsfrage, von der Sie in der Konzeption ausgegangen sind?
Mit welcher Geschichte machen wir das Motto «Füreinander da sein» emotional greifbar? Mimi verkörpert die traurige Tatsache, dass viele Menschen an Weihnachten getrennt von ihren Liebsten oder Freunden verbringen müssen oder sogar ganz auf sich alleine gestellt sind. Aber auch, dass eine Hilfestellung alles verändern kann. Die Migros ruft dazu auf, sich gemeinsam mit einer Spende für Menschen in Not in der Schweiz zu engagieren und füreinander einzustehen.

Migros wirbt mit Ihrem Spots via TV und Online. Wie, in Prozent-Anteilen, wird das Budget auf diese beiden Kanäle verteilt?
Der Online-Anteil der Weihnachts-Gesamtkampagne ist minim kleiner als der TV-Anteil.

Wann und an welcher Stelle ist der Spot erstmals am TV zu sehen?
Am Samstag.



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