25.09.2024

Republik

Kampagne öffnet die Bezahlschranke

Das Onlinemagazin startet am Mittwoch eine inhouse konzipierte Awareness-Kampagne. Nebst Onlinebannern machen Hängekartons in den öffentlichen Verkehrsmitteln auf die Republik aufmerksam. Gleichzeitig fällt die Paywall und alle Artikel können während der Kampagnendauer kostenlos gelesen werden.
Republik: Kampagne öffnet die Bezahlschranke
Ab Montag in den öffentlichen Verkehrsmitteln von fünf Schweizer Städten zu sehen: Hängekartons des Onlinemagazins Republik. (Bilder: zVg)

Wer in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen oder Zürich in einen Bus oder in ein Tram steigt, wird ab Montag Schlagzeilen des Onlinemagazins Republik sehen. Und wer dann den QR-Code auf den Hängekartons ins Visier seiner Smartphone-Kamera nimmt, landet auf einem passenden Republik-Artikel. «Wir haben zusammen mit der Redaktion besprochen, welches die aktuellen Kernthemen sind – und dann gemeinsam die entsprechenden Artikel zusammengestellt», so Republik-Geschäftsführerin Katharina Hemmer gegenüber persoenlich.com. Die Herausforderung dabei war, möglichst knapp vor Drucklegung zu entscheiden, zu welchen Themen latent aktuelle Artikel erscheinen sollten.

Pro Stadt hat die Republik je neun Kampagnensujets eingereicht. Nicht ganz alle Sujets haben die Kontrolle durch die jeweiligen Verkehrsbetriebe oder die zuständige Aussenvermarkterin APG bestanden. «Je nach Stadt sind die Feedbacks unterschiedlich. Wir haben ein Sujet eingereicht zu einer Kolumne von Autorin Anna Rosenwasser über Gleichstellungsthemen», erzählt Kampagnenleiter Mathias Menzl im Zürcher Rothaus, dem Sitz des Onlinemagazins Republik. Dieses Sujet sei von allen fünf Städten abgelehnt worden, so Menzl mit einem verschmitzten Lachen. Auf dem Plakat wäre der Titel der Rosenwasser-Kolumne gestanden: «Figg di Roland».

Bei einer früheren Kampagne schoss die Republik verbal gegen Tamedia. Auf einem E-Board im Raum Bern hiess es Ende 2020: «Machen Sie es nicht wie Tamedia. Investieren Sie in Journalismus! Jetzt Probe lesen.» Tamedia intervenierte, die Republik lenkte ein und verstaute das Sujet im Giftschrank (persoenlich.com berichtete). Einen direkten Angriff auf die Konkurrenz wird es bei der aktuellen Typokampagne nicht geben. «Aber die Medienkrise ist definitiv ein wichtiges Thema für uns», so Menzl, der seit März als Head of Growth bei der Republik amtet.

Wer dann dank der Kampagne auf republik.ch landet, wird nicht nur diesen einen Artikel lesen können, sondern kann sich frei durch das ganze Onlinemagazin bewegen. Sämtliche Artikel seit dem Go-live im Jahr 2018 stehen während der Kampagnendauer kostenlos zur Verfügung. So könne man auf eine eigentliche Entdeckungsreise nach Inhalten gehen. «Wir haben auch viel Material, das zeitlos ist. Es gibt Stücke, die vor drei Jahren geschrieben wurden und heute noch genauso aktuell sind», sagt Hemmer.

Der Lesefluss wird während der Kampagne lediglich unterbrochen durch sogenannte «Störer», also Hinweise, die darauf abzielen, dass die Leserinnen und Leser ein Abo lösen. «Wir fokussieren dabei erneut auf unsere Kernthemen, aber auch auf Probleme, die sich die möglichen Abonnentinnen und Abonnenten überlegen könnten», so Menzl. Häufig stelle man sich Fragen wie: «Habe ich genug Zeit zum Lesen?» oder «Ist es mir das Geld wert, für ein Jahr in ein Abo zu investieren?» In einigen der Störer liefern Republik-Mitarbeitende Antworten und Argumente. Und vergünstigte Einstiegsangebote sollen schliesslich unentschlossene Neuleserinnen und Neuleser zu einem Aboabschluss bewegen.

Die Kampagne wird zwischen dem 25. September und dem 13. Oktober ausgespielt. Hängekartons gibt es in den fünf genannten Schweizer Städten ab dem 30. September. Vor allem aus monetären Gründen wird auf Plakate und E-Boards verzichtet. Daneben werden bereits ab Mittwoch Display Ads bei Ringier, NZZ und Tamedia ausgespielt. Ein konkretes Ziel der zu verkaufenden Abos hat sich die Republik nicht gesetzt. «Wichtig für uns ist, noch bekannter zu werden», so Katharina Hemmer – auch ausserhalb der Journalisten-Bubble.


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