14.01.2018

Republik

Die neueste Onlinezeitung ist live

Die «Republik» ist am Sonntag mit Artikeln zu Facebook, dem Tamil-Tigers-Prozess und Angela Merkel gestartet.

Einen Tag früher als angekündigt ist die «Republik» am Sonntagnachmittag gestartet. «Ladies and Gentlemen, die Zeit des Wartens hat ein Ende», teilten die Macher mit. Das sei zwar einen Tag zu früh. «Aber nach den Monaten des Aufbaus fanden wir, wir könnten zum Schluss etwas Tempo machen. Und, weil das Glück bringt, ein Sonntagsbaby herausbringen.»

Der Aufmachertext «Zuckerbergs Monster» befasst sich mit Facebook als Manipulationsmaschine, welche die Demokratie bedrohe. Es folgt eine «Analyse in sieben Kapiteln», wie die Maschine in den Griff bekommen werden kann. Ebenfalls aufgeschaltet ist ein Artikel mit dem Titel «Ist die Bank die wahre Täterin?» über den Tamil-Tigers-Prozess sowie einer mit den Titel «Der Schrecken der Nächte». Hier geht es um vier Gründe, «warum Angela Merkel zur mächtigsten Unterhändlerin der Welt wurde».

Begleitet wurde der Start von «Spiegel»-Reporter Cord Schnibben, der seit Freitag kräftig über die Ereignisse im Rothaus twitterte. In einem Video, welches er kurz nach dem Start der «Republik» veröffentlichte, war das Team des neuen Onlineportals jubelnd zu sehen.

Mitinitiant Constantin Seibt hatte bei der Bekanntgabe des Namens angekündigt, die «Republik» werde ein unabhängiges Magazin sein, das Informationen grundsätzlich einordnet: «Die Leserschaft hat keine Zeit, sich um die Welt zu kümmern und die Geschehnisse selber einzuordnen. Wir machen das für sie.»

Erfolgreiches Geldsammeln im Frühjahr

Drei lange Artikel mit Bild sollen für die Abonnenten täglich aufgeschaltet werden. Die Abonnenten sind gleichzeitig auch Mitglieder der Genossenschaft, der Beitrag liegt bei 240 Franken pro Jahr. Die Gründer der «Republik» machten im Frühjahr 2017 mit einem erfolgreichen Crowdfunding über die Grenzen hinaus auf sich aufmerksam.

Bereits am Nachmittag des ersten Sammeltags hatten sie ihr gesetztes Ziel erreicht: 3000 Abonnentinnen und Abonnenten sowie 750'000 Franken. (persoenlich.com berichtete) Am Schluss der Sammlung hatten sich 13'845 Personen eingeschrieben, und 3,4 Millionen Franken waren zusammen gekommen.

Bis heute zählt die «Republik» über 15'5000 Abonnenten. Nach Angaben einer Sprecherin verfügt das Projekt - auch dank Sponsoren und Spenden - über 7,7 Millionen Franken. Die Finanzierung sei damit für mindestens zwei Jahre gesichert.

«Expeditionsteam» feiert Lancierung

Die Crew-Mitglieder der Republik - oder das Expeditionsteam, wie sie sich nennen - lagen sich nach der Lancierung des Onlineauftritts am Sonntag lachend und jubelnd in den Armen, wie ein sda-Video zeigt. Aushängeschilder der Crew sind vor allem Constantin Seibt, der lange für den Zürcher "«Tages-Anzeiger» schrieb, sowie Christof Moser, der zuletzt für die «Schweiz am Wochenende» tätig war. Neben weiteren bekannten Medienleuten gehören Start-up-, Kommunikations-, Organisations- und IT-Spezialisten zum Team. (sda/wid)


Wie gross waren Stress und Nervosität bei den Verantwortlichen in den letzten Tagen? persoenlich.com hat die «Republik» wenige Tage vor dem Start besucht. Lesen Sie die Reportage hier.


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KOMMENTARE

Emma Ennu
15.01.2018 07:49 Uhr
"Oder ist das aus dem US-Tech-Magzin abgeschrieben, wo ich es auch bereits gelesen habe..." Liegt das womöglich daran, dass es eine Szene aus dem Film "The Social Network" ist - wie Adrienne Fichter in ihrem Text übrigens ein paar Zeilen weiter unten auch schreibt? https://www.youtube.com/watch?v=c1gtBC5Na48&t=39s
Oliver Brunenr
14.01.2018 16:46 Uhr
Zur Zuckerberg-Story: ...Wir schreiben das Jahr 2004. Facebook heisst noch TheFacebook, ist ein paar Monate alt und hat nur einige zehntausend Mitglieder, vor allem Studenten an amerikanischen Universitäten. Da treffen sich in einem edlen New Yorker Restaurant drei Männer und eine Frau. Sie lassen Thunfisch-Tatar herantragen, Hummer, glasiertes Fleisch mit Ingwerkonfitüre, dazu tablettweise Apple Martini. So hocken sie zusammen und diskutieren, wie es weitergehen soll mit dem Netzwerk. Saverin: Mark und ich streiten uns wegen einer Sache. Ich finde, es ist Zeit, Geld mit TheFacebook zu verdienen. Mark ist dagegen. Wer hat recht? Parker: Keiner von euch versteht wirklich, wie cool TheFacebook ist. Denn genau dafür ist es gemacht, nämlich um cool zu sein. Zuckerberg: Ja! Frau Fichter war also 2004 schon ganz nah an Zuckerberg. Oder ist das aus dem US-Tech-Magzin abgeschrieben, wo ich es auch bereits gelesen habe...
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