16.03.2019

SWA-Jahresmeeting

Deshalb steht das Sensenblatt Kopf

Werber Dennis Lück hat mit seiner Performance das Publikum verblüfft. Und auf Twitter für Rätsel gesorgt.
SWA-Jahresmeeting: Deshalb steht das Sensenblatt Kopf
War am Jahresmeeting des Schweizer Werbe-Auftraggeberverbands die personifizierte Allegorie des Todes: Dennis Lück. (Bild: Adrian Bitzi)
von Christian Beck

«Für Sie nicht überraschend: Der Tod spricht Hochdeutsch», tönte es unter der Sensenmann-Kutte hervor in Richtung Publikum. Der Sensenmann war Dennis Lück, Kreativchef der Zürcher Kommunikationsagentur Jung von Matt/Limmat. Er hielt am Werbermarkt-Treffen vom Donnerstag ein Referat (persoenlich.com berichtete).

Überrascht zeigte sich auf Twitter Thomas Benkö, stv. Chefredaktor bei blick.ch. Er fragte an die Adresse von Lück: «Ist das verkehrt herum festgeschraubte Sensenblatt 1 Fail oder so 1 Werberding, welches ich nicht kapiere?»


Die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten. So schrieb Nicole Meier, Leiterin National/International bei Keystone-SDA: «Ich hatte oft Lämpen mit den Sägissen, aber mit der hier wärs wohl aussichtslos: Das Blatt ist falsch herum montiert. Oder war das Absicht?» Jürg Vollmer, als Chefredaktor des Landwirtschafts-Magazins «Die Grüne» ein eigentlicher Experte in Sachen Sensen, kommentierte: «Jetzt habe ich (erst recht) keine Angst vor dem Sensenmann. Wenn der so blöd ist und das Sensenblatt verkehrt rum montiert, werde ich ewig leben.»

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Der als «Schnuri» bekannte Werbespot-Sprecher Markus Stadelmann tippte auf «Sensen-Viagra». Es sei ein subtiler Hinweis darauf, dass es am Ende wieder «aufwärts» gehe. «Oder auf eine ‹lächelnde› Sense (Werbung soll ja meist freundlich sein).» Auch Mathias Menzl, Co-Founder der Content-Marketing-Agentur Authentisch, hatte eine Vermutung: «Es soll den Wandel von Pull zur Push-Kommunikation symbolisieren.»

Der Tod kam per Uber-Taxi

Des Rätsels Lösung kam von Lück selbst. Auf Anfrage von persoenlich.com sagte er mit einem Augenzwinkern, dass der Tod von einem Termin bei einem Schweizer Pharmakonzern gekommen sei – dort habe er «ein paar Führungskräfte abrasiert». Dann hätte der Tod ein «Uber Black» zum SWA-Jahresmeeting genommen. Der Uber-Fahrer habe den Tod höflich gebeten, die Sense zusammenzuklappen, damit der Wagen keine Kratzer abbekomme. Der Tod sei der Bitte gefolgt.

Im StageOne in Zürich-Oerlikon musste der Tod die Sense im Backstage-Bereich wieder zusammenschrauben. «Normalerweise passiert mir so etwas nie. Aber ich war wirklich nervös. Vor so einem hochkarätigen Publikum spreche ich ja sonst nie. Dann nahm das Schicksal seinen Lauf: Ich habe das Sensenblatt falsch herum angeschraubt und bin so auf die Bühne», so der Sensenmann aka Dennis Lück. Es sei ihm «mega peinlich».

Auf die Frage, was denn nun mit dem Uber-Fahrer passiert sei, antwortete Lück stellvertretend für den Sensenmann: «Ich habe ihn ebenfalls sofort bestraft. Er fährt jetzt Taxi. Und zwar nur in Zürich-City. Das ist schlimmer als der Tod.» Auf die Frage, ob er denn nicht auch Schuld bei sich selbst sähe, antwortete der Tod kühl: «Nein, schuld sind immer die anderen.»



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