28.11.2017

Swissmilk-Kampagne

«Familienanschluss» ist nicht irreführend

Die Lauterkeitskommission hat eine Beschwerde von Animal Rights abgewiesen. Die Tierschützer legen dagegen Rekurs ein.

swissmilk

Es war ein einzelnes Wort auf einem Plakat diesen Sommer, der zum Streitfall wurde: «Familienanschluss». Swissmilk, der Dachverband der Schweizer Milchproduzenten, warb mit einem Quiz für einheimische Milch. Neben den Kühen stand der Satz: «Übrigens, Schweizer Kühe sind glückliche Kühe, dank Familienanschluss und Weidehaltung.»

Von Familienanbindung zu sprechen sei «irreführend und unwahr», kritisierte Animal Rights Switzerland. Die Milchkühe würden von ihren Kälbern kurz nach der Geburt getrennt, so die Argumentation in der Beschwerde bei der Schweizerischen Lauterkeitskommission. Die Zweite Kammer der Kommission hat nun den Standpunkt von Swissmilk gestützt, wie es im «Tages-Anzeiger» heisst. Mit Familienanschluss verstehe der Durchschnittskonsument den Anschluss an eine Bauernfamilie. Die Beschwerde wurde deshalb abgelehnt.

Die umstrittene Kampagne wird von Swissmilk ohnehin nicht weiter eingesetzt. Dennoch legt Animal Rights Rekurs gegen den Entscheid der Lauterkeitskommission ein, wie die Organisation auf ihrer Homepage schreibt. (cbe)



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Kommentare

  • Michaela Stalder, 30.11.2017 11:24 Uhr
    Ich fühle mich als Konsument nicht nur von Swissmilk sondern nun auch noch von der Lauterkeitskommission für dumm verkauft ... Vielen Dank! Das Argument mit dem "Anschluss an die Bauernfamilie" ist doch an den Haaren herbeigezogen, entbehrt jeglicher Logik (wie artgerecht soll denn ein Anschluss an die Bauernfamilie sein?) und unterstützt lediglich die Interessen von Swissmilk, aber keinesfalls diejenigen der Konsumenten. Mit dem Inserat wollte Swissmilk den Konsumenten doch ganz offensichtlich weismachen, dass die Kälbchen "Familienanschluss" zur Mutterkuh hätten ... Wer jetzt etwas anderes behauptet, hat entweder keinen Bezug zur Realität oder will bestimmte Interessen wahren. In solchen Fällen bleibt nur zu hoffen, dass die Konsumenten schlauer sind und sich nicht mehr von einem solchen Werbe-Nonsens blenden und verschaukeln lassen.
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