06.02.2004

Schweizer Schokolade

Hitzesommer lässt Umsätze schmelzen

"Schwieriges 2003".

Zu viel Hitze und zu wenig Touristen: Die zarteste Versuchung unter den Schweizer Produkten ist im letzten Jahr auf resistente Konsumenten gestossen. Während in der Schweiz die Umsätze schmolzen, stieg aber im Ausland die Lust nach Schweizer Schokolade. Die Schweizer Schokoladeindustrie blicke auf ein schwieriges Jahr 2003 zurück, teilte der Verband Schweizerischer Schokoladefabrikanten Chocosuisse am Freitag mit.

Über die Hälfte geht ins Ausland

Insgesamt sanken die Verkäufe um 1.8 Prozent auf 139'663 Tonnen. Umsatzmässig resultierte ein Rückgang um 2.4 Prozent auf 1.248 Mrd. Franken. Die Exporte wurden aber erhöht und übertrafen mit 51.1 Prozent erstmals die im Inland abgesetzte Menge. Die Hitze des letztjährigen Sommers liess die Lust der Schweizer Konsumenten nach Schokolade förmlich dahinschmelzen. Hinzu kam, dass die Touristen -- sonst treue Abnehmer des Schweizer Traditionsproduktes -- angesichts der weltweiten Verunsicherung weniger zahlreich ins Land strömten.

Auf 600 Gramm verzichtet

Dies konnte auch die anziehende Nachfrage gegen Jahresende nicht mehr wettmachen. 600 Gramm weniger Schokolade wurde pro Einwohner verzehrt. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 11.3 Kilogramm wurde sogar ein Kilo weniger gegessen als im Rekordjahr 2001. Nur die weisse Schokolade zeigte sich hitzeresistenter. Ihr Verbrauch erhöhte sich um 9.1 Prozent. Mehr genascht wurde auch von den "Schoggistängeli" (+ 4.9 Prozent). Tafelschokolade und Pralinés waren demgegenüber kein Renner bei den hohen Temperaturen.

Insgesamt wurden in der Schweiz 83'884 Tonnen Schokolade konsumiert. Die Schweizer Hersteller setzten davon 68'280 Tonnen um, was 6.5 Prozent unter dem Vorjahr lag. Ihre Umsätze sanken um 5.8 Prozent auf 762 Mio. Franken. Die Importschokoladen konnten allerdings ihren Marktanteil in der Schweiz von 22.7 auf 24.2 Prozent erhöhen. Bereits im Jahr 2002 hatte der Verband den Rückgang des Schokoladekonsums mit dem zu warmen Sommer und der Tourismusflaute erklärt. Damals habe der warme Sommer aber nur einen Monat gedauert, sagte Direktor Franz Urs Schmid.

Deutschland weiterhin grösster Abnehmer

Ins Ausland konnten die Schweizer Hersteller dafür 3.2 Prozent mehr Schokolade liefern. 71 383 Tonnen wurden exportiert, was einen Wert von 486 Mio. Fr. hatte und 3.4 Prozent über dem Jahr 2002 lag. An der Spitze der über 130 Exportländer stand erneut Deutschland. Der Exportanteil ging aber leicht von 23 Prozent im Jahr 2002 auf 22 Prozent zurück. Zweitwichtigstes Exportland war wiederum Grossbritannien, wo sich der Anteil von 12 Prozent halten konnte.


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