Die IG Plakat-Raum-Gesellschaft (IG PRG) stösst bei ihrem Versuch, ein Sujet zur Energieeinsparung auf Werbebildschirmen zu veröffentlichen, auf Widerstand. Die Aussenvermarkterin APG lehnte eine Ausstrahlung auf den DOOH-Bildschirmen ab. «Das ist nicht nur zynisch, sondern demokratiepolitisch problematisch», schreibt die IG PRG.
Die APG agiere als privatwirtschaftliche Zensurstelle, die darüber bestimme, welche Inhalte im öffentlichen Raum zu sehen seien, heisst es in einer Mitteilung. «Zweitens tut sie dies, obwohl ein Bundesgerichtsentscheid klare Worte gesprochen hat, dass dies nicht zulässig ist.» Und drittens werde die Branche nicht müde zu sagen, dass das Medium Plakat wichtig sei für die Demokratie, die politische Meinungsäusserung und die Informationsfreiheit, kritisiert die IG PRG weiter. Das sei «eine fatale Entwicklung für die Meinungsäusserungs- und Informationsfreiheit».
Die Ablehnung des Werbesujets der IG PRG bestätigte die APG am Dienstag auf Anfrage von persoenlich.com. Dies könne «ohne Angabe von Gründen und im eigenen Ermessen» erfolgen, heisst es in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die auf der Website einsehbar sind. Dass die APG ein Sujet, welches gegen das eigene Geschäftsmodell zielt, ablehnt, liegt auf der Hand.
«Der zunehmend grassierende Regulierungswahn führt dazu, dass gewisse politische Kreise und Interessensgruppen in verschiedenen Schweizer Städten und Gemeinden, Plakat- und Screenwerbung einschränken oder ganz verbieten wollen», so Nadja Mühlemann, Leiterin PR bei der APG, gegenüber persoenlich.com. «Wir sind doch ein wenig überrascht, dass die IG Plakat-Raum-Gesellschaft für Ihre ideologischen Botschaften gegen Plakate und Screens ausgerechnet auf eben diese Aussenwerbung setzt. Und darüber hinaus auf die Meinungs- und Wirtschaftsfreiheit pocht, welche ja notabene mit Plakatverboten stark eingeschränkt würde. Das zeigt die Absurdität der Debatte auf.»