10.06.2003

Konstant starke Schweizer Marken

Die Schweizer Marken haben ihre herausragende Position bei der einheimischen Bevölkerung weiter verteidigt. Trotz Wirtschaftskrise orientieren sich die Schweizer in ihrer Markenpräferenz wieder an soliden Werten wie Tradition, Kontinuität und Vertrauen. Lifestyle-Marken wie G-Shock, Häagen-Dazs und Wonderbra verlieren hingegen an Attraktivität. Das ist ein Ergebnis der weltweiten Markenstudie BrandAsset Valuator, die von Advico Young & Rubicam bei mehr als 1000 Marken durchgeführt wurde.
Konstant starke Schweizer Marken

Die Schweizer Konsumenten weisen eine beachtliche Markentreue auf. Bei den 20 stärksten Marken der Schweiz sind im Vergleich zum Jahr 2000 nur wenige Veränderungen zu verzeichnen. Unter den Top 20 befinden sich wie bereits in der letzten Studie 14 Schweizer Marken, darunter Migros, Ovomaltine, Rivella, Swatch, Toblerone und Zweifel. Neu dabei sind unter anderem Ricola, Ragusa und Appenzeller (Käse), von denen Ricola den grössten Sprung nach vorne gemacht hat.

Besinnung auf wahre Werte

Die aktuelle Wirtschaftskrise widerspiegelt sich in der Markenwahrnehmung. Waren im Boomjahr 2000 Schlagworte wie Innovation und Zukunftsorientierung wichtig für die Schweizer Konsumenten, orientieren sie sich heute vermehrt an Werten wie Tradition, Kontinuität und Vertrauen. Gerade in stürmischen Zeiten übernehmen Marken die Rolle eines Leuchtturms, der den Konsumenten den sicheren Weg weisen soll. Entsprechend zeigt sich in der aktuellen Studie ein Wiedererwachen von Traditions-Marken. Unter anderem konnten Sugus, Omega und Volkswagen die Gunst der Stunde nutzen und sich im Ranking deutlich verbessern.

Achtung vor der Lifestyle-Falle

Eine weitere entscheidende Entwicklung lässt sich bei den Lifestyle-Marken verfolgen, die in der letzten Befragung noch Hochkonjunktur hatten. G-Shock, Häagen-Dazs und Wonderbra zum Beispiel verloren deutlich an Markenvitalität. Sie scheinen es nicht geschafft zu haben, ihre Markenwerte dem neuen Zeitgeist entsprechend zu interpretieren. Nicht alle Lifestyle-Marken jedoch haben unter der aktuellen Wirtschaftsflaute zu leiden. Strellson und Smirnoff beispielsweise entwickelten sich prächtig. Die Erfolgsformel scheint hier in der Kombination von eigenständigen Produkten verbunden mit einer äusserst differenzierten Haltung und Vision der Marke zu liegen.

Kleine Sünden des Alltags liegen hoch im Kurs

Eine produktübergreifende Auswertung der Marktforschungsdaten zeigt, dass die Wertschätzung der Schweizer Bevölkerung für Süsswaren und Genussmittel deutlich gestiegen ist. Vor allem Schokolade, Bonbons, Bier und Zigaretten konnten gegenüber dem Jahr 2000 deutlich zulegen. Wenn das Geld in wirtschaftlich rauhen Zeiten nicht mehr für grosse Sprünge reicht, so gönnen sich die Schweizer wenigstens im Alltag etwas.

Die 20 stärksten Power-Marken der Schweiz aus Sicht der Gesamtbevölkerung


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