11.05.2022

Personalisierte Werbung

Kritik an Datenerfassung bei Spar

Werbebildschirme erfassen demografische Metadaten. Der Verwendungszweck ist datenschutzrechtlich umstritten.
Personalisierte Werbung: Kritik an Datenerfassung bei Spar
Die Technologie von Advertima erfasst das geschätzte Alter und Geschlecht, um personalisierte Werbung anzuzeigen. (Bild: Advertima)

Wer in einer Spar-Filiale einkaufen geht, wird im Verkaufsgeschäft von Sensoren erfasst. «Um das Publikum besser zu verstehen, betreiben wir Marktforschung. Darum ist dieser Bereich mit Advertima-Technologie ausgerüstet», heisst es auf einem Aufkleber am Eingang des Geschäfts. Mit den so generierten Bewegungsdaten soll Werbung an die richtige Zielgruppe ausgespielt werden können, schreibt Infosperber.

Dies sei datenschutzrechtlich «besonders relevant». Basierend auf den «ermittelten demografischen Merkmalen des Publikums» werde den Kundinnen und Kunden Werbung für im Shop erhältliche Produkte angezeigt. «Wenn dabei Werbung von Externen abgespielt wird, erzielen die Firmen noch Zusatzeinnahmen. Das kann unserer Meinung nach nicht vom Begriff ‹Marktforschung› abgedeckt sein», kritisiert Lucien Jucker von der Stiftung für Konsumentenschutz. Wenn Marktforschung angegeben werde, tatsächlich aber personalisierte Werbung gemacht werde, «wäre dies in der Tat ein Problem», heisst es auch vom Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten.

Advertima wollte gegenüber Infosperber zu konkreten Fragen keine Stellung nehmen.

Auch die Aussenvermarkterin APG machte 2017 Tests mit der Software der St. Galler Firma Advertima. Anfang 2020 wurde bekannt, dass der Versuch beendet wurde (persoenlich.com berichtete). (cbe)



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