07.02.2002

Mit einer Axt pro und contra UNO-Beitritt

Der 3. März rückt immer näher: Dann stimmen bekanntlich Schweizer Volk und Stände über einen möglichen Beitritt zur UNO ab. "persoenlich.com" hat sich bei den Bundesratsparteien umgehört und deren Marketingstrategien aufgezeichnet.
Mit einer Axt pro und contra UNO-Beitritt

In diesen Tagen haben Herr und Frau Schweizer die neusten Abstimmungsunterlagen erhalten, und am 3. März findet nach 1986 zum zweiten Mal eine eidgenössische Volksabstimmung über einen UNO-Beitritt ab. Die Marketingstrategen der Parteien nehmen in diese Tagen die letzten Pfeile aus ihrem Köcher, um auf Stimmenfang zu gehen.

Eine klare Haltung über dieses politische Geschäft hat die CVP Schweiz. Sie wirbt mit dem Abstimmungsresultat der Delegiertenversammlung, die sich mit 301 zu 1 Stimmen für einen Beitritt zu den Vereinten Nationen entschied. "Mitbestimmen, Interessen wahren und gemeinsam an der Sicherheit in der Welt bauen" sind die Schlagworte der Partei der Mitte.

Eine klare Haltung über dieses politische Geschäft hat die CVP Schweiz. Sie wirbt mit dem Abstimmungsresultat der Delegiertenversammlung, die sich mit 301 zu 1 Stimmen für einen Beitritt zu den Vereinten Nationen entschied. "Mitbestimmen, Interessen wahren und gemeinsam an der Sicherheit in der Welt bauen" sind die Schlagworte der Partei der Mitte.

Die SVP, genauer das Jugendkomitee Junge SVP mit Strahlemann Toni Brunner im Co-Präsidium, wirbt mit jungen Menschen. Dazu deren Generalsekretär Gregor Rutz: "Gerade junge Leute wollen unabhängig und frei sein. Das sind zentrale Werte. Mit diesen Bildern schaffen wir den Link zur UNO: Nicht nur ich will frei sein, sondern auch unser Land. Mit der Kampagne wollen wir zeigen, wie falsch die Argumentation der Befürworter ist, nach deren Meinung die Gegner altbacken und von vorgestern sind. Wir zeigen, dass modern sein etwas anderes heisst." Entsprechend rückt die JSVP mit dem Bild einer selbstbewussten jungen Frau im dezent blauen Rollkragenpullover ins Zentrum des Interesses.

Zusätzlich sorgt das überparteiliche Komitee gegen den UNO-Beitritt, bei dem Christoph Blocher bekanntlich als Co-Präsident amtet, für Rückenwind. Auf den Plakaten dominiert eine Axt. Sie soll, so Rutz, den Leuten vor Augen führen, dass die Neutralität bei einem UNO-Beitritt zerschlagen wird. "Das ist ein sehr einfaches und klares Sujet, das auffällt und durchaus auch aufrüttelt." Als Pate dieser Idee stand das Werbebüro Goal.

Und just mit einer Axt will die SP Schweiz ein Goal schiessen. Auf der neusten sechsseitigen Abstimmungszeitung mit einer Auflage von 500'000 Exemplaren prangt eine Karikatur, die an die SVP-Kampagne erinnert. Das ist bewusst so gewählt, wie SP-Pressesprecher Jean-Philippe Jeannerat ausführt: "Wir haben versucht, mit dem Motiv der UNO-Gegner zu spielen und zu zeigen, dass auch traditionell denkende Schweizer aus der verbunkerisierten Schweiz ausbrechen wollen. Mit diesem paradoxen Humor erhoffen wir uns, Aufmerksamkeit zu erwecken." Die SP-Strategen hätten vor dem Problem gestanden, dass 80 Prozent der linken Wählerschaft überzeugt von einem Ja für die UNO sei. Deshalb sei es nicht sinnvoll, eine massive Kampagne zu starten. Entscheidend sei viel mehr, die Wählenden an die Urnen zu holen. Für die Schlussphase des Abstimmungskampfs haben die Sozialdemokraten zusätzlich 100'000 Franken in die Hand genommen, um Inserate mit SP-Politprominenz zu schalten. Mehr dazu dürfte in diesen Tagen zu sehen sein.

Und just mit einer Axt will die SP Schweiz ein Goal schiessen. Auf der neusten sechsseitigen Abstimmungszeitung mit einer Auflage von 500'000 Exemplaren prangt eine Karikatur, die an die SVP-Kampagne erinnert. Das ist bewusst so gewählt, wie SP-Pressesprecher Jean-Philippe Jeannerat ausführt: "Wir haben versucht, mit dem Motiv der UNO-Gegner zu spielen und zu zeigen, dass auch traditionell denkende Schweizer aus der verbunkerisierten Schweiz ausbrechen wollen. Mit diesem paradoxen Humor erhoffen wir uns, Aufmerksamkeit zu erwecken." Die SP-Strategen hätten vor dem Problem gestanden, dass 80 Prozent der linken Wählerschaft überzeugt von einem Ja für die UNO sei. Deshalb sei es nicht sinnvoll, eine massive Kampagne zu starten. Entscheidend sei viel mehr, die Wählenden an die Urnen zu holen. Für die Schlussphase des Abstimmungskampfs haben die Sozialdemokraten zusätzlich 100'000 Franken in die Hand genommen, um Inserate mit SP-Politprominenz zu schalten. Mehr dazu dürfte in diesen Tagen zu sehen sein.

Auch die Freisinnigen befinden sich im Schlussspurt, wie Pressechefin Barbara Perriard ausführt: "Wir legen die Schlussphase unserer Kampagne bewusst mit dem Ende der Winterolympiade in Salt Lake City zusammen und schlagen damit eine Brücke zur anstehenden Abstimmung. Gerade weil die Schweiz durch einen UNO-Sportbotschafter Adolf Ogi besonders sensibilisiert ist, sprechen wir mit unserem Sujet Leute an, die politisch einen weniger direkten Zugang haben." Das seien Wähler, die in der Endphase abgeholt werden müssten. Die Inserate hätten denn auch zwei Hintergründe: einerseits die eigenen Leute zu mobilisieren andererseits aber auch Wähler zu überzeugen, die bislang unentschlossen waren - mit dem Thema Sport.


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