09.08.2004

Spengler

Quelle erwirbt Markenrechte an Versandhandel

Sechs von acht Fundgruben-Geschäfte werden übernommen.

Der Markenname Spengler geht im Schweizer Versandhandel nicht verloren: Europas führender Versandhandelskonzern Quelle hat sich per Februar 2005 die Markenrechte gesichert. Der Kaufpreis wird nicht genannt. Der Vertrag sei am Freitag unterzeichnet worden, teilten die beiden Unternehmen am Montag mit. Neben des Markennamens des Anfang der 1940er-Jahre gegründeten Familienunternehmens Spengler übernimmt Quelle auch Kundenstamm und Waren.

Spengler hat mit grossen finanziellen Problemen zu kämpfen. Das Baselbieter Modehaus gab im Mai 2004 wegen schrumpfender Margen und Überkapazitäten in der Branche den Verdrängungskampf auf und teilte mit, das Versandgeschäft werde per Ende 2005 eingestellt. Bei Spengler war der Versandhandel in den letzten zwei Jahren zum grossen Verlustbringer geworden.

Mit der Aufgabe gehen 200 Stellen am Hauptsitz in Münchenstein BL verloren. Daran ändert sich auch mit der Markenübernahme durch Quelle nichts. "Wir übernehmen keine Mitarbeiter aus dem Versand", erklärte Quelle-Geschäftsführer Patrick Kessler auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Dies sei nie zur Diskussion gestanden. Trotzdem will Quelle laut Medienmitteilung den Versandhandel weiter ausbauen. "Wir werden im variablen Bereich sicher Personal einstellen müssen, um die Abwicklung sicher zu stellen", sagte Kessler. In welchem Ausmass sei aber noch nicht klar. Derzeit erwirtschaften in St. Gallen 135 Angestellte einen Umsatz von 110 Mio. Franken.

Künftig erfolgen also Sortiments- und Katalogerstellung sowie Kundenservice und Logistik durch das KarstadtQuelle Versandzentrum in St. Gallen. Im kommenden Februar soll der erste Spengler-Katalog aus dem Hause Quelle an die Kunden verschickt werden. Mit Spengler erhöhe KarstadtQuelle die Anzahl ihrer Versandmarken in der Schweiz auf 15. Spengler ergänze das bestehende Versandmarkenportfolio von KarstadtQuelle in der Schweiz und schliesse eine bis anhin bestehende Lücke im mittleren Angebotssegment des Unterenehmens, hiess es weiter.

Im Schweizer Markt ist der deutsche Konzern unter anderem mit den Tochtergesellschaften Quelle, Neckermann, Madeleine, Peter Hahn, Hess Natur sowie Mode & Preis tätig. Die mit 245 Angestellten erzielten Nettoumsätze summierten sich letztes Jahr auf 210 Mio. Franken. Mit Spengler wächst das Umsatzvolumen auf 270 Mio. Franken.


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