15.05.2021

ByteDance

TikTok will auch Onlinehändler werden

Das Videoportal will ausserhalb Chinas zusätzlich zur Online-Handelsplattform werden. Die aktuelle Expansionspläne könnten sich mittelfristig als ernste Gefahr für Facebook erweisen.
ByteDance: TikTok will auch Onlinehändler werden
TikToks nächster Schritt ist E-Commerce. (Bild: Pixabay)

Das beliebte Videoportal TikTok will ausserhalb Chinas zusätzlich zur Online-Handelsplattform werden. Vorbild des von ByteDance betriebenen Portals ist Douyin, das diesen Schritt bereits getätigt hat. Im ersten Betriebsjahr wurden in der Volksrepublik mit solcher Art Transaktionen rund 26 Milliarden Dollar umgesetzt.

TikTok läuft in China zwar unter dem Namen Douyin, doch die beiden Dienste unterscheiden sich in dem, was sie im Ausland bieten. Da hinkt TikTok noch hinterher. Das soll nicht so bleiben. Das Videoportal arbeitet mit Marken wie dem Streetwear-Label Hype zusammen, um den Verkauf via App in Europa zu testen. Diese Aktion wird den Wettbewerb mit Facebook verschärfen, der sein Social-Media-Angebot mit einem E-Commerce-Dienst aufpeppen will. Mit beiden Initiativen wird die Grenze zwischen Social Media und Onlineshopping weiter verwischt.

TikTok hat begonnen, mit potenziellen Anbietern zusammenzuarbeiten, um Produkte online an Millionen von Nutzern zu verkaufen, heisst es bei «TheHealthGuild». Obwohl TikTok in der Vergangenheit Werbekampagnen durchgeführt hat, sind aktuelle Tests ein Vorläufer für eine umfassendere Einführung eines globalen E-Commerce-Dienstes. Bisher ist der Prototyp nur für ausgewählte Teilnehmer sichtbar und es ist nicht bekannt, wann das Unternehmen offiziell startet. Es verhandelt allerdings bereits mit grossen Anbietern wie Walmart, so der Bericht.

2022: 185 Milliarden Dollar Umsatz

Ziel ist es, bis 2022 mehr als 185 Milliarden Dollar pro Jahr im E-Commerce-Bereich umzusetzen, basierend auf der Reichweite von TikTok und Douyin in den sozialen Medien. Im Gegensatz zu den chinesischen Konkurrenten Alibaba und Tencent erfreuen sich ByteDance-Apps auch einer breiten globalen Fangemeinde, und Mitbegründer Zhang Yiming möchte sie als Sprungbrett für den Onlinehandel nutzen.

Offen ist, wie TikTok vorgehen will, aber sein chinesischer Zwilling bietet Hinweise. Im April erklärten Führungskräfte auf einer Willkommensparty für Douyins einjähriges Online-Handelsjubiläum, dass das Unternehmen beabsichtige, seinen Erfolg mit von Künstlicher Intelligenz empfohlenen Videos des Onlineshoppings zu wiederholen. Das Start-up blättert durch einen endlosen Strom von Inhalten, die sich auf physische Güter beziehen, und möchte Käufer auf die gleiche Weise einbeziehen, wie das Synchronisieren von Videos eine Generation amerikanischer und europäischer Teenager faszinierte. (pte/cbe)


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