01.02.2002

"swiss"

Verhaltene Zustimmung zum Namen der neuen Airline - Presseschau

Wenig Aufsehen im Ausland.

swiss: Der Name für die neue Schweizer Airline hat in der Schweizer Presse lebhaftes Echo ausgelöst. Von Enthusiasmus kann allerdings keine Rede sein. Der Blick ist geteilter Meinung: "Die Crossair ist tot - es lebe die swiss", heisst es. Bei der grössten Schweizer Tageszeitung fragt man sich, ob die swiss Aufnahme in eine der etablierten Flugallianzen findet. Am deutlichsten begrüsst der Tages-Anzeiger das Re-Design. "Der Name ist kurz, erinnerungsfreundlich, kommt ohne Firlefanz aus. Er bedeutet: Wir sind von heute. Wesentlich verhaltener gibt sich die NZZ. "Wird man sagen, ich fliege mit der swiss? Vielleicht landet man plötzlich wieder bei Swiss Air". Der Kommentator der Aargauer Zeitung meint: "Auch das verschlankte Schweizer Kreuz auf den Heckflossen ist nicht 'das Gelbe vom Ei'".

'Ambulanzjet'

Die Neue Luzerner Zeitung ist kritisch. "Von der Swissair zur swiss - das ist nur logisch," denn der alten Airline sei sprichwörtlich die Luft ausgegangen. Die Nähe zum alten Namen sei nicht abwegig: "Doch mit Mythen allein holt man keine Kunden." Die Südostschweiz lobt: "In seiner Simplizität ist swiss fraglos eine grosser Wurf". Doch auch die Sicherheit, sei wichtig: "Wild auf zugefrorenen Seen landende Piloten lassen grüssen," resümmiert er. Erster Eindruck: "Ambulanzjet. Stehen wir noch unter Grounding-Schock?", schreibt die Basler Zeitung. Und weiter: "Leicht gehts trotz Kürze nicht über die Lippen."

Auch der Bund hält den neuen Namen für "etwas gewöhnungsbedürftig." Der Kommentator kommt zum Schluss: "Originell ist das nicht." "Mut zum Risiko" bescheinigt hingegen die Berner Zeitung den Verantwortlichen des neuen Auftritts. Allerdings stellt sie die Frage: "Darf ein Unternehmen das Label eines Landes übernehmen? Was ist, wenn swiss pleite geht?"

Westschweiz kritisch

Die grösste Westschweizer Tageszeitung Le Matin lässt kein gutes Haar an swiss: "Müssen wir schlimmstenfalls den Namen unseres Landes ändern, weil die 'Kreativen' einen 'coup' landen wollten?" Nur ein kleiner Hinweis erwähnt den neuen Namen auf der Frontseite der Tribune de Genève. Der Bericht folgt erst auf Seite 11. Die Gewichtung scheint hier eine klare Aussage zu sein. Bei der Le Temps schmückt immerhin ein Flugzeug mit dem neuen Logo fast die halbe Titelseite. Beim Bericht auf Seite 23 wünscht sich die Kommentatorin Sicherheit, nicht Wein in Gläsern statt Plastikbechern.

Wenig Aufsehen im Ausland


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