26.09.2022

Media Focus

Viel Werbung für Massentierhaltungsinitiative

Media Focus hat den Werbedruck der Abstimmungsvorlagen vom letzten Wochenende analysiert. Darüber hinaus publiziert es Zahlen zum Werbeverhalten der Ja- und Nein-Lager der letzten 22 Jahre. Dabei kam Erstaunliches hervor.
Media Focus: Viel Werbung für Massentierhaltungsinitiative
Der Werbedruck der Massentierhaltungsinitiative lag deutlich über dem All-Time Benchmark. (Bild: Keystone/Anthony Anex)

Die Auswertung zur aktuellen Abstimmung vom letzten Wochenende zeigt auf, dass das Ja-Lager der AHV-Initiative am frühesten in den Wahlkampf eingestiegen ist. Bereits im Mai 2022 wurden erste Werbekampagnen lanciert. Die Werbeaktivitäten für die Massentierhaltungsinitiative zeigen mit 3,9 Millionen Franken aber eindeutig den grössten Brutto-Werbedruck* der drei Initiativen auf. Gefolgt von der Veränderung der Verrechnungssteuer mit 2,1 Millionen Franken und der AHV 21 Reform mit 2 Millionen Franken

Auch beim Verhältnis des Brutto-Werbedrucks der Ja- und Nein- Lager gibt es zwischen den drei Initiativen auffallende Unterschiede.

So lag das Verhältnis des Brutto-Werbedruck beim Nein-Lager der Massentierhaltungsinitiative bei 58 Prozent. Im Vergleich dazu lag der Brutto-Werbedruck des Ja-Lager bei 42 Prozent. Bei der Initiative Reform AHV21 war das Verhältnis gerade umgekehrt. Hier befand sich das Nein-Lager bei 41 Prozent und das Ja-Lager bei 59 Prozent. Eine beachtliche Differenz zwischen dem Ja-Lager und dem Nein-Lager entstand bei der Initiative Änderung Verrechnungssteuer. Hier ergab sich ein Verhältnis von 7 Prozent zu 93 Prozent. 

Hervorzuheben ist, dass der Brutto-Werbedruck der Massentierhaltungsinitiative deutlich über dem Fünf-Jahres-Benchmark (2,3 Millionen Franken und über dem All-Time Benchmark (2,1 Millionen Franken) lag.

Betrachtet man das Brutto-Werbevolumen der insgesamt 180 eidgenössischen Abstimmungsinitiativen aus den letzten 22 Jahren, so wurden diese Initiativen zusammen mit rund 400 Millionen Franken beworben. Über alle Initiativen hinweg was das Verhältnis des Brutto-Werbevolumen der Ja-Lager und der Nein-Lager ausgeglichen (50 Prozent/ 50 Prozent). Das grösste Brutto-Werbevolumen lag 2009 anlässlich der Initiative zum Freizügigkeitsabkommens bei rund 12.5 Millionen Franken. Den höchsten Brutto-Werbedruck eines Ja-Lagers erzeugte die Vorlage zur Bilaterale 2005 mit 7,2 Millionen Franken Bei der eidgenössischen Abstimmung zur Masseneinwanderungsinitiative im Jahr 2014 erzielte das Nein-Lager mit 7,2 Millionen Franken den höchsten Brutto-Werbedruck.

Ueli Weber, CEO von Media Focus sagt laut Mitteilung: «Die Entwicklung des Brutto-Werbedrucks bei eidgenössischen Abstimmungen zeigt in den letzten 22 Jahren deutlich nach oben. Lag der durchschnittliche jährliche Werbedruck 2000-2010 bei 13,6 Millionen, so liegt der Benchmark über die letzten zehn Jahre (2012 bis 2022 YtD) bereits bei 23.2 Millionen. Das Jahr 2011 wurde für die Berechnung des Benchmarks exkludiert, da der Brutto-Werbedruck aufgrund nur einer Vorlage lediglich bei 1,9 Millionen Franken lag.» (pd/mj)

* Brutto-Werbedruckstatistik Schweiz: Zeitraum: 01. Januar 2000 - 22. September 2022 (Daten September ohne Gewähr auf Vollständigkeit), Medienuniversum: Print, TV, Radio, Kino, OoH, Display Lieferstatistik (ab 2011), Search (ab 2013), YouTube (2018).


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