23.02.2024

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Ein einzigartiges und nachhaltiges Engagement für alle

Das gesellschaftliche Engagement der Migros ist so vielfältig wie die Schweiz. Vom Pop- und Tanzfestival über klassische Musik bis hin zu Erzählcafés und einer Plauderkasse: Das Migros-Kulturprozent ist für alle da! Hedy Graber, Leiterin der Direktion Gesellschaft & Kultur beim Migros-Genossenschafts-Bund, über die Zielsetzung des Kulturprozents und welchen Beitrag die Migros für den Kitt in der Gesellschaft leistet.
Ausgabe 01/02 2024: Ein einzigartiges und nachhaltiges Engagement für alle
Hedy Graber, Leiterin der Direktion Gesellschaft & Kultur beim Migros-Genossenschafts-Bund.

Frau Graber, die Migros ist im Umbruch. Die Supermärkte wurden in einer Aktiengesellschaft zusammengefasst. Da stellt sich die Frage: Wie lange wird es das Migros-Kulturprozent noch geben?
Die neue Organisation der Supermärkte, die seit Anfang 2024 umgesetzt wird, ist operativer Natur. Das Kulturprozent ist in den Statuten der Migros verankert. Dieses einzigartige Engagement für Gesellschaft und Kultur unterscheidet uns von anderen Unternehmen. Es wird sowohl von unseren Mitarbeitenden als auch von der Bevölkerung sehr geschätzt. Ich bin überzeugt, dass es das Kulturprozent noch sehr lange geben wird.

Was würde fehlen, wenn es das Migros-Kulturprozent nicht mehr gäbe?
Jahr für Jahr würden 160 Millionen Franken fehlen, die in Gesellschaft, Kultur und Bildung in der Schweiz fliessen. Hunderte von Künstler:innen würden nicht mehr unterstützt. Zahlreiche soziale Projekte, die zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen, würden ausgebremst. Das Kulturprozent hat seit 1957, als es in den Statuten der Migros verankert wurde, als gesellschaftliches Engagement mehr als 5,3 Milliarden Franken für Bildung und Kultur investiert. Ein einzigartiges und nachhaltiges Engagement, das in der DNA meiner Arbeitgeberin liegt.

Ein breites Publikum und zahlreiche Kulturschaffende profitieren von den Projekten des Migros-Kulturprozents. Wie geht das konkret?
In der Kultur haben wir unterschiedlichste Publikumsangebote, wie unser Popmusikfestival m4music, das am 22. und 23. März 2024 im Schiffbau in Zürich stattfindet. Da gibt es rund fünfzig Bands zu entdecken, die Hälfte aus der Schweiz. Seit 1999 organisieren wir mit der Demotape Clinic den bedeutendsten Nachwuchswettbewerb für Popmusiker:innen der Schweiz. In diesem Jahr haben wir 1058 Einsendungen erhalten. Das zeigt auf eindrückliche Weise, wie begehrt dieser Wettbewerb unter den Nachwuchskünstler:innen ist. Vom 24. April bis zum 19. Mai findet die 19. Ausgabe unseres Tanzfestivals Steps statt. Wie seinerzeit Dutti mit seinen Lieferwagen die Lebensmittel zu den Leuten brachte, bringen wir den Tanz in alle Landesteile. 9 Compagnien aus dem In- und Ausland werden auf 36 Bühnen ein grosses Publikum verzaubern: von Genf bis Steckborn und von Moutier bis Vals. Und natürlich – und dafür wird das Migros-Kulturprozent auch so geschätzt – gibt es unsere Förderbeiträge. Damit unterstützen die zehn Genossenschaften und der Migros-Genossen-
schafts-Bund jedes Jahr mehrere tausend Projekte aus Gesellschaft und Kultur, lokal, regional und national.

Seit 1947 fördert das Migros-Kulturprozent klassische Musik. Ist das noch zeitgemäss?
Wir ermöglichen auch heute, wie bereits Gottlieb Duttweiler, hochwertige Konzerterlebnisse zu moderaten Preisen. Zudem setzen wir auf neue Aufführungsformate in der Klassik, das Publikum dankt es uns mit
vollen Sälen und mit Standing Ovations. Gerne erwähne ich hier die Konzerte des Baltic Sea Philharmonic Orchesters unter der Leitung von Kristjan Järvi. Die jungen Musiker:innen spielen Medley-artig angeordnete Stücke im Stehen, mit Licht- und Videoeffekten, ein einzigartiges Erlebnis!

Nicht alle interessieren sich für Kultur und klassische Musik …
… genau. Deshalb ist im Portfolio des Migros-Kulturprozents für jeden und jede etwas dabei. Um breitere Bevölkerungsschichten zu erreichen, haben wir 2022 die #Mitmachinitiative lanciert. Wir motivieren die Bevölkerung, soziale Beziehungen zu pflegen und so das gesellschaftliche Miteinander zu gestalten. Wir sprechen Jung und Alt an, die Menschen auf dem Land genauso wie in den Städten. In allen Landesteilen. Echt schweizerisch eben (lacht).

Sie leiten die Direktion Gesellschaft & Kultur. Mit welchen gesellschaftlichen Themen setzen Sie sich gerade auseinander?
Wir setzen uns mit der vielfältigen gesellschaftlichen Aktualität auseinander und versuchen, mit niederschwelligen Massnahmen einen Beitrag für den Kitt in der Bevölkerung zu leisten. Viele Menschen sind verunsichert durch die anspruchsvolle geopolitische Situation. Wir befinden uns in einer Gesellschaft, die immer mehr polarisiert.
Wir sehen uns in der Verantwortung, Menschen dabei zu unterstützen, gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen der heutigen Zeit zu finden. Niederschwellige Projekte, wie zum Beispiel das Netzwerk Erzählcafé, leisten dazu einen Beitrag: An moderierten Erzählrunden tauschen sich Menschen, die sich nicht kennen, über ihre Lebensgeschichten und Erfahrungen aus. Das Teilen von gemachten Erfahrungen verbindet und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und dann gibt es die Plauderkasse, ein Projekt, das wir zusammen mit der Genossenschaft Migros Basel pilotieren: Die Plauderkasse bietet im Alltag Menschen, die wenig Kontakte haben, eine einfache Möglichkeit zum Austausch. Einfache, positive Erfahrungen stärken das Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit und in die Gesellschaft.

Integration als Thema ist ein Dauerbrenner. Welchen Beitrag leisten Sie hier?
Laut Geschäftsbericht 2022 beschäftigt die Migros als grösste private Arbeitgeberin der Schweiz rund 100 000 Mitarbeitende aus insgesamt 170 Ländern. Das widerspiegelt auch die kulturelle Vielfalt in unserem Land. Genau diese kulturelle Vielfalt wollen wir mit unserem 2021 lancierten Förderprogramm «ici. gemeinsam hier» noch weiter stärken. Denn Vielfalt wird dort gelebt, wo sich Menschen begegnen – sei dies bei Quartierfesten, beim Sport oder auf dem Spielplatz. Oft entstehen durch diese Begegnungen Gespräche, bei denen Gemeinsamkeiten entdeckt werden und Verständnis für das Gegenüber geweckt wird. 


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