Digitalisierung im Journalismus und Diskussionen um die Pressefreiheit: Diese beiden Themen standen im Zentrum des fünften SwissMediaForum. Bei strahlendem Wetter und entsprechend lockerer Stimmung startete am Donnerstagmittag das SwissMediaForum. Als erster Referent sprach Mathias Döpfner, CEO von Axel Springer, über "Digitale Chancen – die Emanzipation des Zeitungsjournalismus vom Papier". Er zeigte sich optimistisch: "Die beste Zeit für Medienhäuser hat noch gar nicht begonnen", sagte er vor den Branchenvertretern (lesen Sie hier mehr).
Danach traten Programmleiter Patrik Müller und Ueli Maurer auf die Bühne. Der Bundesrat kritisierte die Medien, schlug aber dezente Töne an und verzichtete auf eine Schelte wie in Interlaken im Jahr 2013 (lesen Sie hier mehr).
Organisator Patrik Müller mit Bundesrat Ueli Maurer auf dem Podium im KKL.
Lacher mit Bendrit
Als nächstes auf dem Programm stand eine Diskussion über den Wandel im TV-Geschäft. Moderiert wurde sie vom Tagi-Datenjournalisten Barnaby Skinner. Auf der Bühne sassen Zattoo-Chef Nick Brambring, Thomas Henkel, Vice President Strategy Sky Deutschland, upc-Cablecom-Chef Eric Tveter sowie der Leiter Programmstrategie SRF, Bakel Walden.
Für Lacher im Saal sorgte der kurze Auftritt von Bendrit Bajra. Der Facebook-Start zeigt den Branchenvertretern auf der Bühne, wie er seine legendären Videos mit dem iPhone erstellt. Gleich am Abend wolle er das Ergebnis posten, sagte er der Moderatorin Susanne Wille. Wenn alles gut laufe, erreiche er damit bis zu eine Million User.
Bendrit Bajra auf der Bühne im KKL.
Danach hielt Bernd Girod sein Referat. Er ist Direktor am Brown Institute for Media Innovation in Stanford. Am SwissMediaForum stellte er visionäre Medienprojekte vor.
Im KKL gleich am See ist die Stimmung locker: "Es läuft alles wie vorgesehen", sagte Patrik Müller gegenüber persoenlich.com. Er freute sich, das Bundesrat Ueli Maurer angereist war, und auch der Gast aus Ägypten, Bassem Youssef. Youssefs Autritt war eigentlich für den Freitag geplant, wurde jedoch auf den Donnerstagabend vorverschoben.
Organisator und "Schweiz am Sonntag"-Chefredaktor Patrik Müller diskutiert beim Mittagessen mit dem ägyptischen TV-Satiriker Bassem Youssef.
Am Freitag steht dann der Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" und dessen Auswirkungen auf die Medien im Zentrum. Unter anderen wird Jorn Mikkelsen, Chefredaktor der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten", zum Spannungsfeld zwischen freier Presse und Religion Stellung nehmen.
Das SwissMediaForum, das auch in diesem Jahr wieder von "Rundschau"-Frau Susanne Wille moderiert wurde, findet dieses Jahr zum letzten Mal in dieser Form statt. Künftig kooperiert der Anlass mit dem Verband Schweizer Medien. Das Branchentreffen wird weiterhin in Luzern stattfinden, jedoch nicht mehr im Mai/Juni, sondern im Herbst (persoenlich.com berichtete). (wid/eh)
Bild: SMF/event.nzz.ch