Der serbische Staatspräsident Alexandar Vučić hat bei einer Veranstaltung im Zürcher Hotel Dolder Grand eine düstere Prognose zur Lage in der Ukraine abgegeben. Eine Lösung des Konflikts sei derzeit nicht in Sicht. Stattdessen warnte der 54-Jährige vor einer möglichen Eskalation in den kommenden sechs Wochen, die im schlimmsten Fall auch den Einsatz nuklearer Waffen umfassen könnte, wie es in einer Mitteilung heisst.
In seiner «Zürcher Rede» und dem anschliessenden Gespräch mit Weltwoche-Chefredaktor Roger Köppel bezeichnete Vučić den Ukraine-Konflikt als Teil eines grösseren Machtspiels. Der Westen wolle seine jahrhundertelange Dominanz bewahren, während Russland und China zu alter Stärke zurückfinden wollten.
Laut eigener Aussage unterbreitete Vučić dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski einen Vorschlag für einen Waffenstillstand. Dieser sei davon «nicht begeistert» gewesen. Hoffnung setzt der serbische Präsident in den künftigen US-Präsidenten Donald Trump als möglichen Vermittler. Bezüglich Serbiens EU-Ambitionen erklärte Vučić, sein Land strebe die Erfüllung aller Beitrittsbedingungen an, eine Vollmitgliedschaft sei jedoch ungewiss. (pd/cbe)