Als Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel verbannt die britische Zeitung The Guardian Werbeanzeigen für fossile Brennstoffe aus ihrem Portfolio. Das Verbot gelte «für alle Unternehmen, die in erster Linie an der Gewinnung fossiler Brennstoffe beteiligt sind, darunter viele der grössten Umweltverschmutzer der Welt», erklärte die Zeitung am Mittwoch.
Der Guardian ist das erste grosse internationale Nachrichtenmedium, das diesen Schritt vollzieht. Das Verbot werde allerdings für das Unternehmen finanzielle Einbussen bedeuten, räumten die Vorstandsvorsitzende Anna Bateson und der Finanzchef Hamish Nicklin in einer gemeinsamen Erklärung ein.
Die Zeitung bezieht bis zu 40 Prozent ihrer Einnahmen aus Werbung. «Dennoch glauben wir, dass der Aufbau einer zielbewussteren Organisation und der Erhalt der finanziellen Tragfähigkeit Hand in Hand gehen müssen.»
Anzeigen für Produkte mit hohem CO2-Ausstoss wie Autos oder Urlaubsreisen sollen demnach aber weiterhin geschaltet werden, da ein Verbot solcher Werbeanzeigen «finanziell nicht nachhaltig» sei.
Die Umweltorganisation Greenpeace lobte die Entscheidung und bezeichnete sie als «Wendepunkt»: Dem Guardian müsse «für diesen mutigen Schritt applaudiert werden». Öl- und Gasfirmen fänden sich jetzt neben den Tabakfirmen als Unternehmen wieder, die «die Gesundheit und das Wohlergehen aller Menschen auf diesem Planeten bedrohen», sagte die Klimaschützerin Mel Evans. (sda/afp/cbe)