Im Streit zwischen dem Schweizer Fernsehen SRF und Kryptounternehmer Dadvan Yousuf kommt es zu einer Wendung: SRF hat den umstrittenen Artikel «Kritik am Krypto-‹Milliardär›» sowie dazugehörige Audioaufnahmen von der Webseite genommen, wie persoenlich.com feststellen konnte. Im Beitrag wurde der Kryptounternehmer mit illegalen Transaktionen in Verbindung gebracht.
Wie verschiedene Medien berichten, folgt dieser Schritt einem aussergerichtlichen Vergleich zwischen Yousuf und dem Medienunternehmen. Auch habe sich SRF entschuldigt. Im Gegenzug habe sich Yousuf verpflichtet, seine Strafanzeige zurückzuziehen sowie auf eine Zivilklage zu verzichten. Die Medien stützen sich dabei auf eine Medienmitteilung, die von Yousuf verschickt worden sei.
Der Vergleich habe unter einer Stillhalteklausel gestanden, heisst es weiter. Auf Anfrage von persoenlich.com wollte sich SRF nicht zum Fall äussern.
Der Streit begann im Februar 2022, als SRF den umstrittenen Beitrag veröffentlichte. Darauf reichte der sogenannte «Krypto-King» Beschwerde ein und klagte gegen die beiden Journalistinnen (persoenlich.com berichtete). Allerdings stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein.
SRF stand bisher zum Bericht
Doch Yousuf zog den Fall weiter ans Obergericht. 2024 erfolgte dort die Wendung: dieses korrigierte das Urteil der Staatsanwaltschaft und verurteilte die beiden Medienschaffenden wegen übler Nachrede (persoenlich.com berichtete).
SRF stand damals weiterhin zur Berichterstattung und übernahm die Kosten. Der gerichtliche Entscheid wurde akzeptiert und damit rechtskräftig. Der Artikel blieb online. Kaum eine Woche darauf folgte deswegen eine weitere eingereichte Klage durch Yousuf. Dieses Mal betraf sie eine Medienmitteilung, in der sich SRF hinter die verurteilten Journalistinnen stellte.
Im Dezember änderte SRF die Schlagzeile und wertende Passagen des umstrittenen Artikels (persoenlich.com berichtete). Zudem wandte sich der Rechtsdienst des Medienunternehmens an die Anwälte von Yousuf mit der Bitte, die neue Strafanzeige zurückzuziehen. (red)