Bis Ende Jahr vergibt das Departement Uvek von Bundesrat Albert Rösti 13 Konzessionen für Regionalsender. Neben den aktuellen Inhabern bewerben sich auch neue TV-Projekte um die insgesamt 50 Millionen Franken pro Jahr für die Zeit von 2025 bis 2034.
Wie der Winterthurer Landbote am Montag berichtet, sieht sich das Regionalfernsehen Tele Top durch den Sender auftanken.tv herausgefordert, der sich ebenfalls um die Konzession für das Versorgungsgebiet Zürich-Nordostschweiz bewirbt. Dafür sind pro Jahr 3,3 Millionen Franken an Subventionen vorgesehen.
Bei der letztmaligen Konzessionierung vor 15 Jahren war die Rollenverteilung anders. Damals forderte Tele Top den Platzhirsch TeleZüri heraus und machte das Rennen.
Ehemaliger Tele-Top-Moderator an Bord
Der Privatsender auftanken.tv, den die promovierte Theologin und Psychiaterin Yvonne Maurer finanziert, müsste sein Programm anpassen, damit er die Anforderungen der Konzession erfüllt. Heute bringt auftanken.tv vor allem Dokumentationen, Spielfilme und Serien ohne direkten Bezug zur Region. Zu den Eigenproduktionen zählen neben Reality-Dokus auch zwei Talks, einer davon mit Pät Schreiber. Wie der Landbote schreibt, stehe Schreiber für die Vorwärtsstrategie des Senders. Pikant: Der erfahrene TV-Mann hat früher unter anderem auch bei Tele Top moderiert.
Die Konzession erfordert einen Fokus auf regionale News, so wie es das Tele Top heute macht. Auftanken.tv könne das leisten, zeigt sich Seniorchefin Maurer überzeugt. Mit neuen Formaten habe man das bewiesen. Ausserdem erreiche der Sender ein grösseres Publikum als Tele Top, wird Maurer im Landboten zitiert.
Bakom veröffentlicht bald alle Gesuche
Ob noch andere Medienunternehmen gegen den aktuellen Konzessionsinhaber im Gebiet Zürich-Nordostschweiz antreten, wird am kommenden Freitag bekannt. Dann veröffentlicht das Bundesamt für Kommunikation Bakom die Liste mit sämtlichen Bewerbungen um die künftigen Konzessionen für Regionalfernsehen und Lokalradio in der Schweiz.
Bereits heute bekannt sind neue TV-Projekte für die Regionen Bern und Ostschweiz, welche die bisherigen Konzessionsinhaber herausfordern. So muss sich TeleBärn gegen das Gesuch von BärnTV behaupten, ein Joint Venture der Gratiszeitung Bärnerbär und Telebasel, das in der Bundesstadt künftig mit Bundesgeld senden will. In der Ostschweiz bemüht sich der Fachverlag Galledia um die Konzession, die aktuell TVO – Das Ostschweizer Fernsehen hält.