Nach der Berichterstattung vom Wochenende über den möglichen nahen Kontakt von Peter Lauener, ehemaliger Kommunikationschef von Bundesrat Alain Berset, und Ringier-CEO Marc Walder hat nun die Führung vom Blick reagiert.
In einer internen E-Mail haben sich Ladina Heimgartner, Head of Global Media und CEO Blick-Gruppe, und Christian Dorer, Chefredaktor Blick-Gruppe, am Montagmorgen um 8.30 Uhr an die Mitarbeitenden gewandt. Diese Information liegt persoenlich.com exklusiv vor.
Heimgartner und Dorer schreiben: «Blick wird unterstellt, dass wir zwei exklusive Beiträge durch die Kommunikation zwischen dem EDI und unserem CEO, Marc Walder, publizieren konnten. Dies ist falsch. Wir haben das Zustandekommen der beiden Beiträge über das Wochenende akribisch rekonstruiert.»
Walder sei nicht involviert gewesen
Das Resultat zeige, so die Blick-Verantwortlichen, dass der Primeur über die Impfstoff-Beschaffung vom 11. November 2020 aus Quellen von Politikchefin Sermîn Faki stamme. Den Primeur über die Lockerungen der Massnahmen vom 11. März 2021 habe der stellvertretende Politikchef Pascal Tischhauser und Bundeshausredaktor Ruedi Studer recherchiert. Bei beiden Beiträgen sei CEO Marc Walder in keiner Weise involviert gewesen.
«Die Schweiz am Wochenende hat weder Ringier noch die Blick-Gruppe mit diesem Vorwurf konfrontiert, was wir bedauern», so Heimgartner und Dorer in ihrer internen E-Mail. Am Schluss schreiben die beiden: «Diese Klarstellung ist uns wichtig. Die Blick-Gruppe arbeitet unabhängig. Dass der CEO eines Medienunternehmens Kontakte zu Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Forschung und Kultur pflegt, ist ein üblicher Vorgang. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere Berichterstattung, wie auch der §8 ‹Blick arbeitet unabhängig› im Redaktions-Manifest regelt.»
Offiziell keine Stellungnahme
Gegenüber Presseanfragen gibt der Ringier-Verlag folgende Stellungnahme ab und verweist auf das laufende Verfahren: «Die Ringier AG wurde im Rahmen der Ermittlungen des ausserordentlichen Staatsanwaltes des Bundes, Peter Marti, mit einer Untersuchung gegen eine Drittperson konfrontiert. Weder die Ringier AG, Tochtergesellschaften, Organe, noch Mitarbeitende sind Beschuldigte in diesem Verfahren. Ringier AG kooperiert mit den zuständigen Behörden, unter Wahrung des Quellenschutzes. Weitere Kommentare werden aufgrund des laufenden Verfahrens keine gemacht.»
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18.01.2023 09:42 Uhr
17.01.2023 10:26 Uhr
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