28.08.2003

Studie

CH-Radiolandschaft vielfältiger als ihr Ruf

Unterschiede vorallem bei den Informationsleistungen.

Eine aktuelle Studie der auf Medienforschung und -beratung spezialisierten Publicom zeigt auf, dass die Schweizer Radiolandschaft vielfältiger ist als ihr Ruf. Die Radios unterscheiden sich aber vor allem durch ihre Informationsleistung.

Die Radiolandschaft der Schweiz ist weniger monoton als manchmal behauptet. Allerdings spielt sich die Vielfalt oft fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Stationen, die ein vom Mainstream abweichendes Programm ausstrahlen, haben meist nur ein kleines Publikum. Ausnahmen wie die informationsbetonten ersten SRG-Programme, die in ihren Sprachregionen klare Marktleader sind, bestätigen allerdings die Regel.

Die massgeblich vom Bakom finanzierte Publicom-Studie über Programmstrategien beruht unter anderem auf einer detaillierten Analyse von neun Radioprogrammen (DRS1, DRS3, La Première, Radio 24, Hitradio Z, Radio BeO, Lausanne FM, Radio Framboise, Radio Chablais) in der deutschen und welschen Schweiz. Dabei wird deutlich, dass diese sich vor allem in der Informationsleistung unterscheiden. Quantitativ und qualitativ die stärkste Leistung bieten die ersten Programme der SRG. Hingegen tendieren die Privatradios in den wettbewerbsintensiven urbanen Räumen dazu, die Information auf ein Minimum zu reduzieren und mit Boulevardelementen anzureichern. Bei einigen ist die Bedeutung der Information quantitativ sogar geringer als diejenige der Werbespots oder der akustischen Erkennungsmerkmale. Wettbewerb scheint im Bereich der Information zu Quantitäts- und Qualitätseinbussen zu führen, denn die Privatradios ohne direkte Konkurrenz haben eine bessere Informationsleistung zu bieten als die meisten anderen kommerziellen Stationen.

Uniforme Musikformate

Weitgehend uniform sind die Musikformate. Von kleineren und grösseren (DRS1) Nuancen abgesehen bauen alle neun analysierten Radios auf bekannten englischen Pop-Titeln der letzten zwanzig Jahre auf. Deren Anteil beträgt zum Teil über 90 Prozent. Schon Rock wird tagsüber kaum noch gespielt, Hip Hop, Techno, Jazz oder Schlager schon gar nicht.


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