Anfang April erhält die Annabelle eine neue Chefredaktorin. Barbara Loop übernimmt von Jacqueline Krause-Blouin, wie die Frauenzeitschrift bereits Anfang November mitteilte. Kurz vor ihrem Abgang erklärt die abtretende Chefredaktorin, die den Job vier Jahre lang gemacht hat, ihren Entscheid in einem Artikel in eigener Sache.
«Als ich den Job antrat, war meine Tochter fünf Monate alt. Ich wollte mir beweisen, dass es geht: Kind und Karriere. ‹Alles eine Frage der Organisation›, meinte ich gerne. Stimmt zwar – aber eben nur zum Teil: Das Konzept funktioniert nicht wirklich. Nicht solange Kinder noch jung sind. Nicht über einen längeren Zeitraum. Nicht in der Schweiz», schreibt sie.
Das habe diverse Gründe und nicht alle seien gesellschaftspolitischer oder systemischer Natur, führt sie aus. Ihre Erfahrung sei: «Man kann ein paar Jahre durchbeissen, aber dann muss man sich entscheiden, was auf der Strecke bleiben soll: der Job, das Kind oder man selbst. Ja, am Ende ist es meistens man selbst.» Sie sei an ihrem eigenen Ideal der Working Supermom gescheitert, ergänzt sie.
Sie selbst sei für sich zum Schluss gekommen, Verantwortung abzugeben. Es sei wichtig, für sich zu überlegen, was für einen selbst und für seine Familie stimme - und zwar in der Situation, in der man nun mal stecke.
Krause-Blouin ist mit ihrer Familie für eine Zeit lang nach Los Angeles gezogen und bleibt als Redaktorin und Autorin für das Print- und Onlineangebot der Annabelle tätig. (wid)
Kommentare
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Heidemarie Weiss, 27.03.2023 09:55 Uhr
Chapeau Frau Krause - Blouin für ihre Einsichten und ihr Handeln welches dem Herzen einer Mutter und nicht dem leistungs-und konsumorientierten Mainstream geschuldet ist. Ihr Handeln macht sensitiver für mehr Selbstachtung, eigene Grenzen achten, zwar weniger Geld zum ausgeben, dafür mehr Seelenfrieden und Zeit für Familie u. sich Selbst. Ein tolles Beispiel hin in eine neue Menschlichkeit! Das Entscheidende ist am Ende immer die Liebe. Alles Beste wünsche ich Ihnen!