20.08.2013

Blick

"Das Mitarbeiter-Schreiben wurde sehr wohl ernst genommen"

Ringer-Sprecher Edi Estermann nimmt Stellung zu "Blick"-Turbulenzen.
Blick: "Das Mitarbeiter-Schreiben wurde sehr wohl ernst genommen"

Herr Estermann, gerne hätten wir ein kurzes Interview entweder mit René Lüchinger, Andrea Bleicher, Rolf Cavalli oder mit Marc Walder geführt. Alle fragten wir an, doch Ringier erlaubt nur Fragen per Mail an Sie. Warum?
Das ist in solchen Fällen so üblich.

Die Mitarbeiter des Newsrooms scheinen den Brief an Marc Walder vergebens geschrieben zu haben. Wie ernst nahm die Ringier-Führung die Anliegen der Redaktion?
Marc Walder hat am vergangenen Donnerstagmorgen eine Delegation der Unterschreibenden zu einer einstündigen, konstruktiven Aussprache getroffen. Das Schreiben wurde also sehr wohl ernst genommen. Drei der Unterzeichnenden sind nun auch im Vierer-Gremium, welches vorübergehend die Leitung des "Blick" übernimmt. Es gibt also keinerlei Irritation über die gezeigte Zivilcourage. Letztendlich ist die Besetzung eines Chefredaktor-Postens aber Chefsache.

René Lüchinger übernimmt die Chefredaktion erst am 1. Januar 2014. Bis dahin leiten vier Chefs den "Blick" gemeinsam: Felix Bingesser (Sportchef der Blick-Gruppe), Dominik Hug (Ressortleiter People der Blick-Gruppe), Thomas Ley (Stellvertretender Chefredaktor "Blick") sowie Fabian Zürcher (Blattmacher "Blick"/Blick.ch). Ist dies nicht eine extrem unübersichtliche, träge Lösung?
Wir sind überzeugt, dass diese vier sehr erfahrenen Journalisten die Zeit bis zum Antritt von René Lüchinger die publizistische Leitung des Blick hervorragend meistern werden.

Thomas Ley, bisher stellvertretender Chefredaktor "Blick" wird per Anfang 2014 durch Andreas Dietrich ersetzt. Welche neue Stelle wird Ley dann antreten?
Ihre Schilderung ist so nicht korrekt: Die Leitungsteams der einzelnen Titel im Newsroom bestehen aus jeweils mehreren Führungsleuten, ob nun Blattmacher oder stellvertretende Chefredaktoren. Das heisst: Bei einem einzigen Blick-Titel sind auch mehrere Stellvertreter des Chefredaktors möglich. René Lüchinger wird sein Führungsteam nach seinem Antritt konstituieren.

Gemeinsam mit Andrea Bleicher verlässt auch ihr Lebenspartner Rolf Cavalli nach 16 Jahren den Blick. Ringier musste diesen Verlust erwarten. Wie verhindern Sie weitere Abgänge?
Der Newsroom der Blick-Gruppe ist und bleibt eine der spannendsten Journalisten-Werkstätten des Landes. Ringier ist ein attraktiver und sehr sozialer Arbeitgeber. Dies seit Jahrzehnten.

Was genau ist gemeint mit dem "neu zu bildenden Autorenpool", den die Blick-Gruppe laut Mitteilung aufbauen will und dem Peter Hossli vorstehen wird?
Dieser Autorenpool ist Teil einer publizistischen Offensive, die Ringier tätigen wird. Der Anspruch an die Blick-Gruppe ist: die grossen und relevanten Themen des Landes publizistisch massgeblich zu prägen.

Am Wochenende schrieb die "Schweiz am Sonntag", dass René Lüchinger noch keine Verträge unterschrieben habe. Wurden also erst gestern erst die letzten Details geregelt?
Ja genau: Die Verträge wurden gestern bereinigt. (cb/eh)

 


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