28.08.2000

"Die hätten die absoluten Hörerzahlen nennen müssen"

"Radio 24: Hörerschwund" titelte die SonntagsZeitung vom 27. August.
"Die hätten die absoluten Hörerzahlen nennen müssen"

Herr Schawinski, gemäss SonntagsZeitung hat Radio 24 massiv an Hörern verloren. Die Tagesreichweite fiel im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent, der Marktanteil um rund 14 Prozent.

Herr Schawinski, gemäss SonntagsZeitung hat Radio 24 massiv an Hörern verloren. Die Tagesreichweite fiel im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent, der Marktanteil um rund 14 Prozent.

Radio 24 hat lange vom Image des Piratensenders gezehrt. Drohen Ihnen jetzt die Fans von damals abzuwandern?

Nein, im Gegenteil. Wir sind auch bei dieser Generation der 30- bis 49-Jährigen ganz klar die Nummer 1 – mit einem ganz klaren Abstand.

Und wie sieht es bei den Neu-Hörern aus?

Wir liegen auch bei den 15- bis 29-jährigen mit ganz klarem Abstand an der Spitze. Und in all den Jahren, wo wir schon senden, sind immer wieder Junge nachgestossen, die uns bis heute treu geblieben sind.

Immerhin konnte Ihr Sender die Nutzungdauer steigern. Die Hörer, die Radio 24 einschalten, blieben im Tag statt 198 Minuten neu 215 Minuten auf dem Sender.

Auch das ist in meinem Augen bloss ein Detail. Bei der heutigen Radioforschung sind Werte von 100 Prozent Unterschied von Quartal zu Quartal gang und gäbe, wohinter ich persönlich ein grosses Fragezeichen stelle. Die meisten Radiosender haben gemäss den letzten Quartalzahlen Hörer verloren – ein seltsames Phänomen. Ich interpretiere das so, dass die SRG bereits das neue Radiokontrollsystem vorbereitet...

Was halten Sie von der neuen Radiocontrol-Messuhr, die ab nächstem Jahr den Radiokonsum mit 775 Uhren in der Schweiz direkt messen soll?

Ich befürchte, die wird nur eingeführt, wenn die SRG gute Zahlen ausweisen kann. Schliesslich ist die SRG an dem Projekt wie in der ganzen Radio- und Fernsehforschung ganz klar am Drücker.

Rolf Müller, Geschäftsführer der Publica Data, begründet den Hörerverlust der beiden Radiosender Tele 24 und Radio Z mit dem Aufschwung von Radio Zürisee. Radio Zürisee hatte bei den jüngsten Quartalszahlen 15 Prozent mehr Nettoreichweite als in der Vergleichsperiode 1999.

Wissen Sie, wenn bei einem Sender wie Radio Zürisee die Zahlen so tief unten sind, können Sie bei 15 Prozent mehr Hörern nicht von einem Aufschwung sprechen. 15 Prozent von wenig ist und bleibt wenig. Für mich liegt die Zahl fast schon im Schwankungsbereich.



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