15.08.2013

Verleger

Differenzen mit Google bleiben

"Redaktionsempfehlungen" auf Google News als Schaufenster.

Der Internetkonzern Google bietet Schweizer Verlegern seit Mittwoch eine Plattform: Auf der Suchmaschine von Google können die Zeitungen einige ihrer Artikel anpreisen. Mit diesem neuen Angebot sind die Unstimmigkeiten zwischen Google und den Verlegern aber nicht vom Tisch. "Es handelt sich um ein Schaufenster für Verleger auf einem rein kommerziellen Angebot", sagte Daniel Hammer, Generalsekretär des Westschweizer Verlegerverbands Médias suisses am Donnerstag zur Nachrichtenagentur sda. Google stelle damit sicher, dass die Suchmaschine genutzt wird - für den Konzern sei die Aktion auch Werbung. "Es handelt sich in keinem Fall um einen Fortschritt oder gar um eine Einigung bei den Differenzen zwischen Google und den Verlegern", betonte Hammer.

Vitrine für Zeitungen
Auf Google News existiert seit Mittwoch am rechten Bildrand die Rubrik "Redaktionsempfehlungen". Dort haben Verleger die Möglichkeit, je fünf Zeitungsartikel oder andere Inhalte zu präsentieren. Google biete Schweizer Verlegern damit einen Platz, um das Beste aus traditionellem und digitalem Journalismus zusammenzubringen, schreibt der Konzern in seiner Mitteilung vom Mittwoch. Von den Deutschschweizer Medien nutzen unter anderen die "Neue Zürcher Zeitung", die "Basler Zeitung" und der "Tages-Anzeiger" das neue Format (persoenlich.com berichtete).

Konflikt schwelt seit Langem
Die Schweizer Verleger werfen Google vor, der Konzern verwende ihre Artikel, ohne sie dafür zu entschädigen. Die Verleger sind in der Arbeitsgruppe des Bundes vertreten, welche neue Modelle prüft, um das Urheberrecht im Zeitalter des Internets zu schützen. Die Arbeitsgruppe AGUR12 will bis Ende Jahr mögliche Lösungen vorlegen. Der Verband Schweizer Medien war bis Donnerstagmittag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (sda)


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