23.04.2020

Medien in der Krise

Dringende Fördermassnahmen gefordert

Mehrere Organisationen haben dem Parlament Notmassnahmen vorgeschlagen, um Medien während der Krise zu helfen.
Medien in der Krise: Dringende Fördermassnahmen gefordert
Medien vermelden eine nie dagewesene Nachfrage nach redaktioneller Information. (Bild: Keystone/Christian Beutler)

Mehrere Medien- und Journalistenorganisationen haben dem National- und Ständerat Notmassnahmen vorgeschlagen, um der Ausdünnung der journalistischen Information aufgrund der finanziellen Situation der Medien in der Coronakrise entgegenzuwirken.

Die Vorschläge wurden den national- und ständerätlichen Kommissionen für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) unterbreitet, wie Impressum, Syndicom und SSM am Donnerstag mitteilten. Die Vorschläge an die Kommissionen bestehen aus einem Paket: Während der Krise sollen Zeitungen und Zeitschriften kostenlos durch die Post zugestellt werden. Weiter sollen die Abonnements der Informationsmedien bei der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vom Bund finanziert werden.

Ein Fonds von 100 Millionen Franken soll zusätzlich Medien aus Finanznöten helfen und journalistische Recherchen finanzieren. Und die Reserve für Planungsabweichungen aus der Radio- und Fernsehabgabe, die für 2020 mit 34,2 Millionen Franken veranschlagt ist, soll vor allem konzessionierte private Radio- und Fernsehstationen sowie die audiovisuelle Produktion in ihrer besonders schwierigen Lage unterstützen. 

Praktisch alle redaktionellen Medien vermelden eine nie dagewesene Nachfrage nach redaktioneller Information, wie es weiter heisst. Dies zeige sich durch Rekorde bei Klickzahlen, aber auch bei Onlineabos und Kioskverkäufen von Zeitungen und sogar durch direkte Spenden an Redaktionen. Doch die Coronakrise habe zu extremen Umsatzrückgängen auf dem Werbemarkt geführt, viele Medien stünden deshalb am Rande des Konkurses.

Die unterzeichnenden Organisationen betrachten es als wichtiges öffentliches Interesse, dass die journalistische Information für die Bevölkerung aufrechterhalten wird, erst recht in der ausserordentlichen Lage. Folgende Berufsganisationen haben die Vorschläge eingereicht: Syndicom, Impressum, Investigativ.ch, Media Forti, Medien mit Zukunft, Medien für alle, Association romande des producteurs audiovisuels und Schweizerisches Syndikat Medienschaffender (SSM). (sda/cbe)


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