29.06.2017

Tageswoche

Ein Abgang und zwei Beförderungen

Newsdesk-Chef Amir Mustedanagić hat bei der «Tageswoche» gekündigt und startet im August beim «Tages-Anzeiger». Digitalstratege Thom Nagy rückt in die Geschäftsleitung nach. Und auch der Redaktor Renato Beck erhält eine neue Funktion.
Tageswoche: Ein Abgang und zwei Beförderungen
Rochaden bei der «Tageswoche»: Amir Mustedanagić geht, Renato Beck wird Co-Redaktionsleiter und Thom Nagy sitzt neu in der Geschäftsleitung (v.l.). (Bilder: zVg.)
von Michèle Widmer

Bei der Basler «Tageswoche» kommt es zu einigen personellen Veränderungen in den oberen Rängen. Amir Mustedanagić verlässt das Unternehmen per Ende Juni. Der 34-jährige Journalist hat fünf Jahre lang als Leiter Newsdesk bei der Tawo gearbeitet. Nach dem Abgang von Geschäftsführer und Chefredaktor Christian Degen Ende Jahr (persoenlich.com berichtete) verantwortete er zudem die Printproduktion und sass ad interim in der Geschäftsleitung.

Die Zeit für eine neue Herausforderung sei für ihn gekommen, sagt Mustedanagić auf Anfrage von persoenlich.com. «Ich verlasse die Redaktion im Guten. Mit dem neuen publizistischen Konzept und dem Relaunch ist die ‹Tageswoche› gut aufgestellt», fügt er an. Eine neue Herausforderung sucht der Basler in Zürich beim «Tages-Anzeiger». Im Bereich Digitale Innovationen und Storytelling wird er ab August einerseits Projektarbeit übernehmen und andererseit das Interactive-Team unterstützen.

Das Motto: «Radikaler»

Zum Wochenstart hatte die Tageswoche den Leserinnen und Lesern ein aufgefrischtes Onlineportal sowie ein neues publizistisches Konzept präsentiert. Der Spardruck zwinge die Redaktion «radikaler» zu werden, schreibt Sibylle Schürch, welche seit Ende März Geschäftsführerin ist, in einem Beitrag mit dem Titel «Es geht ums Ganze». «Entweder halten wir unsere Beiträge kurz oder wir investieren unser journalistisches Können und viel Zeit in ausgewählte Geschichten», so die neue Strategie.

Mit diesem Fokus will die «Tageswoche» neu durchstarten – auch in neuer personeller Aufstellung. Nebst Redaktionsleiter Gabriel Brönnimann und Geschäftsführerin Sibylle Schürch sitzt neu der Digitalstratege Thom Nagy in der Geschäftsleitung. An der Seite von Brönnimann wird Renato Beck ab sofort zum Co-Redaktionsleiter befördert. Beck ist bereits seit dem Start der «Tageswoche» vor sechs Jahren an Bord.

Auch die Verantwortung von Print- und Onlineproduktion wird neu einer Co-Leitung übergeben – namentlich an den bisherigen Printproduktionsleiter Reto Aschwanden und den Produzenten Tino Bruni.

Kein Chefredaktor

Im neuen Organigramm verzichtet die «Tageswoche» bewusst auf einen Chefredaktoren. «Renato Beck und ich werden die Redaktion weiterhin im Tagesgeschäft unterstützen, Recherchearbeit leisten und Artikel verfassen», sagt Brönnimann dazu.

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Die «Tageswoche» hat turbulente Zeiten hinter sich. Aus Spargründen kam es Ende 2016 zu mehreren Entlassungen, und im Februar nahm schliesslich auch der Chefredaktor und Geschäftsleiter Degen den Hut.

Die Stiftung Medienvielfalt hatte angekündigt, die finanzielle Unterstützung für das Basler Medium zu kürzen. In den kommenden drei Jahren erhält die Tawo einen Übergangskredit von sechs Millionen Franken, wie das Medium schliesslich offiziell verkündete. Längerfristig gibt es eine Million Franken im Jahr von der Stiftung. Innert drei Jahren muss sich die «Tageswoche» also zu einem Medium wandeln, welches seinen Finanzbedarf grösstenteils selbst erwirtschaftet.



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