04.07.2019

Le Courrier

Etappensieg für Genfer Kunstmäzen

Der langjährige Streit zwischen der Genfer Zeitung und Jean Claude Gandur ist um eine Episode reicher.
Le Courrier: Etappensieg für Genfer Kunstmäzen
Jean Claude Gandur wollte das Ausbauprojekt des Museums für Kunst und Geschichte in Genf unterstüzten. Das Stimmvolk lehnte ab. (Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott)

Gemäss einem Urteil des Kantonsgerichts stellte ein in der Zeitung «Le Courrier» veröffentlichtes Porträt von Jean Claude Gandur eine Persönlichkeitsverletzung dar. Der im Mai 2015 veröffentlichte Artikel mit dem Titel «Mécène en eaux troubles» («Mäzen in unruhigen Gewässern») sei besonders negativ ausgefallen, urteilte das Gericht. Der Bericht lege nahe, dass der Journalist versucht habe, den Ruf Gandurs zu schädigen, um die Abstimmung über das Ausbauprojekt des Museums für Kunst und Geschichte in Genf zu beeinflussen. Gandur wollte das Vorhaben mit bis zu 40 Millionen Franken unterstützen. Das Stimmvolk schickte das Projekt aber bachab.

Der verklagte Journalist hatte ein Portrait über den Werdegang des Milliardärs veröffentlicht, der sein Geld im Ölhandel gemacht hatte. Dabei wurden auch Fragen zu Korruption im Zusammenhang mit diesen Geschäften in den Raum gestellt. Als Quellen benutzte der Journalist unter anderem Berichte anerkannter Nichtregierungsorganisationen und der Uno.

«Le Courrier» zieht den Fall ans Bundesgericht weiter. «Uns wird vorgeworfen, Einfluss auf eine Volksabstimmung gehabt zu haben, obwohl die Rolle der Presse darin besteht, der Öffentlichkeit die Meinungsbildung zu ermöglichen», sagte die Mitherausgeberin Laura Drompt der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. (sda/cbe)

 



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240426