29.08.2018

Tribune de Genève

Frédéric Julliard wird neuer Chefredaktor

Der Genfer folgt am Freitag auf Pierre Ruetschi. Der Abgang kommt bei der Redaktion nicht gut an.
Tribune de Genève: Frédéric Julliard wird neuer Chefredaktor
War bisher für den Lokalteil der «Tribune de Genève» verantwortlich: Frédéric Julliard. (Bild: zVg.)

Pierre Ruetschi, der seit Oktober 2006 an der Spitze der «Tribune de Genève» steht, verlässt seinen Posten als Chefredaktor per 31. August. Der stellvertretende Chefredaktor Frédéric Julliard übernimmt ab diesem Zeitpunkt dessen Posten, wie Tamedia in einer Mitteilung schreibt. Ruetschi bleibe der «Tribune de Genève» als Kolumnist erhalten.

Der gebürtige Genfer Frédéric Julliard arbeitet seit 2007 für die «Tribune de Genève». Zwischen 2008 und 2012 war er als stellvertretender Ressortleiter und später als Ressortleiter der Lokalredaktion tätig. Seit 2013 ist er stellvertretender Chefredaktor der Zeitung und leitet den Digitalbereich.

Die «Tribune de Genève» gehörte seit 1991 zum Medienunternehmen Edipresse in Lausanne. Ab 2010 übernahm das Zürcher Verlagshaus Tamedia schrittweise dessen Medienaktivitäten in der Schweiz. Die Auflage der «Tribune de Genève» beläuft sich auf rund 36'000 Exemplare.

Das Newsportal wird gemeinsam mit der Redaktion von «24 heures» betrieben, die ebenfalls zu Tamedia gehört. Der Konzern gibt in der Westschweiz ausserdem die Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche» sowie die Gratiszeitung «20 minutes» heraus. Die gedruckte Ausgabe von «Le Matin» hat Tamedia erst im Juli eingestellt.

Keine Freude bei der Redaktion

Der Abgang des Chefredaktors der «Tribune de Genève» kommt bei den Journalisten nicht gut an. «Pierre Ruetschi ist jemand, der während zwölf Jahren für die Zeitung gekämpft hat», sagt Antoine Grosjean, Mitglied der Redaktionskommission, zu Keytone-SDA. Der Wechsel kommt zu einem Zeitpunkt, in dem der anhaltende Arbeitskonflikt für Spannung in den Westschweizer Redaktionen von Tamedia sorgt.

«Wir sind bereits destabilisiert durch die Geschehnisse der vergangenen Monate, und dieses jüngste Ereignis gibt uns keine Zuversicht», hält Grosjean fest. «Erst kürzlich haben vier Personen die Redaktion verlassen. Die Tamedia-Manager versprachen, diese zu ersetzen, aber wir warten weiterhin.»

Julliard sei eine geschätzte und kompetente Person, betont Grosjean. Der Redaktionsvertreter äussert jedoch die Befürchtung, dass der neue Chefredaktor weiterhin parallel für den Lokalteil verantwortlich sein werde. Dies sei zu viel für eine Person. (sda/pd/as)

 

 



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240425