02.07.2002

SRG SSR idée suisse

Gegen Quoten für Schweizer Musik

"Ungeeignet", "unnötig" und "staatspolitisch höchst problematisch".

"... warum sände die hütt wieder nume Scheisse ... wieso zieht niemer a däm Schtecker vo däm Radio", heisst es zu DRS 3 auf dem letztjährigen Album von Züri West. Und gemäss Endo Anaconda (Stiller Has) kann die Morgenmoderation des Senders gar Selbstmordgedanken fördern (Weltwoche). Doch Schweizer MusikerInnen -- und mit ihnen die SUISA -- beklagen sich auch, dass SRG SSR zu wenig für sie tue. In der Folge wurde eine gesetzlich festgelegte Quote für den Anteil an Schweizer Musik in den Programmen von SRG SSR verlangt.

Der Direktor von Schweizer Radio DRS, Walter Rüegg, nützte an der Pressekonferenz von SRG SSR idée suisse vom Dienstag die Gelegenheit, zu den Vorwürfen und Forderungenn Stellung zu nehmen. Swissness sei ein wichtiger Bestandteil der Strategie, erklärte er. Aus gegebenem Anlass habe man während einer Woche den Anteil von Schweizer Musik erhoben. Zudem seien die qualitativen Leistungen der SRG SSR zusammengetragen worden.

Der genannte Erhebung zufolge beträgt bei SR DRS der Anteil von Schweizer Musik -- deren Definition verschiedenartig ausfallen kann -- an der Sendezeit 19, bei RSR 9, bei RSI 6 und bei RR 26 Prozent. Die Ergebnisse in der Süd- und Westschweiz werden als Indikator für einen begrenzten Fundus gewertet. Immerhin genössen Schweizer Titel einen Bonus, auch habe DRS 3 den Anteil erhöht. Insgesamt, so Rüegg, seien Quoten aber ein ungeeigneter Massstab für die Leistungen von SRG SSR für das einheimische Musikschaffen.

Als aussagekräftiger erachtet Rüegg die Leistungen im qualitativen Bereich. Unter dem Dutzend Punkten seiner Zusammenstellung finden sich "spezielle Musiksendungen" ebenso wie die "Übertragung von Konzerten" oder die "Durchführung eigene Musik-Anlässe". Auch die "(Ko-)Produktionen vieler schweizerischer Werke" werden genannt, ebenso "Weiterverbreitung schweizerischer Werke in Ausland".


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