09.11.2016

SRG

Gilles Marchand wird neuer Generaldirektor

Nun ist es offiziell: Der Verwaltungsrat hat den 54-Jährigen einstimmig zum Nachfolger von Roger de Weck gewählt. Der Schweizer Journalisten-Verband Impressum begrüsst die Wahl.
SRG: Gilles Marchand wird neuer Generaldirektor
Gilles Marchand an einer Pressekonferenz am 25. August 2016 in Lausanne. (Bild: KEYSTONE/Cyril Zingaro)

Gilles Marchand wird per 1. Oktober 2017 neuer Generaldirektor der SRG. Der Verwaltungsrat wählte den 54-jährigen Direktor von Radio Télévision Suisse (RTS) am Mittwoch einstimmig. Die SRG-Delegiertenversammlung muss die Wahl am 25. November noch genehmigen.

Der SRG-Verwaltungsrat wählte Marchand im Einvernehmen mit dem designierten Präsidenten Jean-Michel Cina und dem aktuellen Generaldirektor Roger de Weck, wie die SRG mitteilte. Diese Nachfolgelösung soll für «Stabilität im Umbruch der Medien» sorgen. Auf eine Ausschreibung der Stelle wurde verzichtet.

Marchand kam 2001 an die Spitze des Westschweizer Fernsehens. Seit der Konvergenz von Radio, Fernsehen und Online im Jahr 2010 führt er die Unternehmenseinheit RTS «mit grossem Erfolg», wie es in der Mitteilung heisst. Als Stellvertreter des aktuellen Generaldirektors pflegt Marchand unter anderem die Auslandbeziehungen der SRG.

Nach 15 Jahren in der Westschweiz sei er mit der SRG und ihrem Angebot in vier Sprachen ganz und gar verbunden, sagte Marchand. «Unser vielfältiges Land braucht einen Service public von guter Qualität.» Kandidatinnen und Kandidaten für seine Nachfolge an der RTS-Spitze werden ab dem 25. November nach der Bestätigung durch die SRG-Delegierten gesucht.

«Ein Generationswechsel ist wichtig»

Mit dem 54-Jährigen habe eine bewährte Führungspersönlichkeit für die anspruchsvolle Aufgabe gewonnen werden können, hält Verwaltungsratspräsident Viktor Baumeler fest. «Die SRG ist für die nächsten Etappen optimal aufgestellt.»

De Weck, der 2018 das ordentliche Pensionsalter erreicht, wird am 1. Oktober 2017 nach rund sieben Amtsjahren den Stab übergeben. «Im Umbruch der Medien ist ein Generationswechsel wichtig», wird de Weck in der Mitteilung zitiert.

Der Schweizer Journalisten-Verband Impressum erhofft sich von Marchand, dass er innerhalb der SRG die journalistische Unabhängigkeit ebenso beibehält und stärkt wie die Vielfalt und die Qualität. Impressum äussert sich zuversichtlich, dass Marchand die Sozialpartnerschaft zwischen der SRG und den Journalisten weiterführt.

«Für ihn ist Service public nicht Selbstzweck», sagt Impressum-Geschäftsführer Urs Thalmann über Marchand. Vielmehr sehe er darin eine fundamentale Säule der lebendigen Demokratie. Marchand werde die SRG mit Intelligenz und Besonnenheit führen und stärken.

Die Wahl Marchands ist keine Überraschung. Bereits Anfang Oktober hatte die «NZZ am Sonntag» verkündet, dass Roger de Weck per Herbst 2017 seinen Rücktritt plane und der Nachfolger sein Stellvertreter Gilles Marchand sei. (sda/clm)


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