31.03.2016

SRF Arena

Blancho ist der Vertreter «am anderen Ende des Spektrums»

Der umstrittene Präsident des islamischen Zentralrats ist zu Gast bei Jonas Projer. In den sozialen Medien gehen die Wogen hoch. Der Moderator verteidigt seinen Entscheid.
SRF Arena: Blancho ist der Vertreter «am anderen Ende des Spektrums»
von Sonja Gambon

Freitag ist Arena-Tag. Auch diese Woche, in Hinblick auf die vergangenen Anschläge in Brüssel, wartet Moderator Jonas Projer mit einem brisanten Thema auf: «Angst vor dem Islam» titelt das SRF im Newsletter. Auf Anfrage von persoenlich.com berichtet Projer, dass vor allem zwei Themen im Zentrum stehen: Leben im Umfeld der terroristischen Verbrechen und das Zusammenleben von Muslimen und Nicht-Muslimen in der Schweiz. Zwei grosse Brocken, die von vier Muslimen diskutiert werden sollen.

Dafür habe man eine liberale, zwei «mittige» sowie «am anderen Ende des Spektrums» einen Vertreter des islamischen Zentralrats eingeladen. Bei letzterem handelt es sich um Nicolas Blancho, den Präsidenten der Organisation, welcher in der Vergangenheit immer wieder durch seine ultra-konservativen Wertvorstellungen auffiel. Blancho rede an einem Ende, Jasmin El Sonbati, Gründungsmitglied vom Forum für einen fortschrittlichen Islam, am anderen, relativiert Projer.

Das sehen verschiedene Leute auf Social Media etwas enger. So verfasst die Kolumnistin Regula Stämpfli gleich drei Beiträge zum Thema auf Facebook.

PR für Blanco im Staatsfernsehen Jonas Projer SRF News Roger Blum Wird ein Fall für Ombudsstelle und lest Euch doch mal ins Thema "Medien&Extremismus" ein - das darf man wohl auch von Journalisten erwarten.

Posted by Regula Staempfli on Thursday, March 31, 2016

Auch auf Twitter gehen die Wogen hoch – so hoch, dass sich Projer gezwungen sieht, seine bisherigen Antworten bei einem Facebook-Beitrag zu posten.

Wird das Ganze zu emotional? Kann so konstruktiv diskutiert werden? Projer sagt gegenüber persoenlich.com, dass er sich sehr auf die Debatte freue. «Eine gute Arena ist zuallererst inhaltlich relevant – denn dafür bezahlt man die Gebühren», so der Moderator. «Wenn die Debatte zusätzlich auch noch emotional und spannend ist, gehe ich richtig zufrieden nach Hause. Diese Woche bin ich riesig gespannt».

Das dürfen wir alle sein. Wie die Ergänzung des Podiums mit Hugo Stamm als Experten und den Zuschauergästen ausfällt, wird sich zeigen. Klar ist, dass die morgige Arena, die riesige Themen wie islamistischer Terrorismus, Parallelgesellschaften und das Zusammenleben verschiedener Religionen anschneiden wird, für viel Wirbel sorgen wird.

Bild: Keystone



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Kommentare

  • Roger Bruderer, 02.04.2016 03:47 Uhr
    Eines noch zur Aussage von Hugo Stamm, das Christentum rufe in seiner Schrift, also in der Bibel, an verschiedenen Stellen zur Gewalt auf: das Christentum als Lehre erst mit dem Neuen Testament der Bibel beginnend (im Alten Testament gab es noch keine Christen) ruft GAR NIRGENDS zur Gewalt gegen andere auf. Im Gegenteil: Es wird sogar die Liebe zum Feind empfohlen. Ein Sektenexperte sollte solches aber eigentlich wissen. Ansonsten einfach mal wieder etwas in der Bibel rumblättern...
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