19.08.2019

Dokumentarfilm

Heidi Specogna erhält Konrad-Wolf-Preis

Die Schweizer Dokumentarfilmregisseurin Heidi Specogna erhält in diesem Jahr den Konrad-Wolf-Preis der Berliner Akademie der Künste.

Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 20. Oktober in Berlin übergeben werden, wie die Akademie am Montag mitteilte.

Die Jury würdigte in ihrer Begründung Specognas Beharrungsvermögen, das es ihr ermögliche, «in ganz ausserordentlicher Weise die persönliche Geschichte ihrer Protagonisten vor dem politischen Hintergrund ihrer Länder - hauptsächlich Lateinamerika und Afrika - aufzufächern». Specogna verstehe es besonders, die Schicksale der Frauen zu beleuchten, die von Kindheit an massenhaft Opfer oder Zeugen von Kriegsgräuel und Vergewaltigungen geworden seien.

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Specogna drehte 1991 den Film «Tania La Guerrillera» über Tamara Bunke, eine Weggefährtin Che Guevaras. Zuletzt verlagerte sie ihre Aufmerksamkeit auf Afrika, etwa mit «Das Schiff des Torjägers» (2010), «Carte Blanche» (2011) oder «Cahier Africain» (2016), für den sie 2018 mit dem Schweizer Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm und dem Deutschen Filmpreis Lola ausgezeichnet wurde.

Zwei Mal Schweizer Filmpreis

Den Schweizer Filmpreis erhielt sie bereits zum zweiten Mal, nach 2007 für «Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez». Für diesen Film erhielt sie 2008 auch den Adolf-Grimme-Preis. 

Specogna wurde 1959 in Biel geboren und lebt heute in Berlin. Sie hat die Journalistenschule in Zürich besucht und anschliessend für verschiedene deutschschweizerische Medien gearbeitet. Nach ihrem Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin ist sie seit 2003 Dozentin für Dokumentarfilm an der Filmakademie Ludwigsburg.

Der Konrad-Wolf-Preis ist benannt nach dem Filmregisseur und langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR. Mit dem Preis werden jedes Jahr herausragende künstlerische Leistungen in darstellender Kunst oder Film- und Medienkunst ausgezeichnet. Preisträger sind unter anderem die Kulturzeitschrift Lettre International (2018) oder die ungarische Regisseurin Márta Mészáros (2017). Der Filmemacher Christoph Schlingensief war 2015 fünf Jahre nach seinem Tod geehrt worden. (sda/dpa/eh)



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