Die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr nahm in der «NZZ am Sonntag» zum Fall Carlos Stellung. Die Justiz habe nicht versagt, sie sei auch nicht überfordert gewesen. Es sei richtig, dass der 24-Jährige eine Chance bekomme, sagte die Zürcher Justizdirektorin.
Zur Rolle der Medien im Fall Carlos äussert sich Fehr kritisch. Der «Reporter»-Film über Hansueli Gürber, der Carlos ins Scheinwerferlicht brachte, sei sein Fehler gewesen. «Eine Person wie Carlos hätte man nie und nimmer derart exponieren dürfen. An diesem Punkt tragen auch die Medien eine Verantwortung, und zwar bis heute», sagt Fehr in der «NZZ am Sonntag». «Das Beste für Carlos wäre, wenn die medialen Scheinwerfer ausgeschaltet würden.»
Carlos habe bisher immer an einem gewissen Punkt Gewalt zur Durchsetzung seiner Interessen eingesetzt. Nun müsse er lernen, dass es im Rechtsstaat keine rechtsfreien Räume gebe und dass der Verzicht auf Gewalt der Schlüssel zur Freiheit sei. Der Fall Carlos sei zwar ein seltener Fall, sagt die Regierungsrätin. «Aber Carlos ist kein Einzelfall.» Gewalttätige Häftlinge gebe es immer wieder. (eh)
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Kommentare
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RUDOLF BOLLI, 12.11.2019 10:32 Uhr
Frau Fehr hat nicht "die Presse pauschal kritisiert", wie Victor Brunner meint, sondern sie hat auf die Mitverantwortung der Medien hingewiesen. Und die lässt sich nicht bestreiten. Diese Äussserung ist kein Grund, gegen Regierungsrätin Fehr zu gifteln. -
Victor Brunner, 12.11.2019 07:54 Uhr
Dass über Brian/Carlos berichtet wurde ist richtig, schliesslich dürfte der Herr die Steuerzahler mittlerweile sehr viel gekostet haben. Auch wurde durch die Berichterstattung Schwachstellen im Justizvollzug aufgedeckt. Ueber die Art und Weise wie berichtet wurde darüber kann diskutiert werden. Was nicht geht dass RR Fehr die Presse pauschal kritisiert, sie die immer wieder die Presse sucht wenn es darum geht ihre persönlichen Gedanken und Meinungen zu transportieren! Oder geht es nur darum dass über Versäumisse in ihrem Amt nicht mehr geschrieben wird?
