19.08.2018

CH Media

Joint Venture startet Anfang Oktober

Die Zusammenführung von AZ Medien und NZZ-Regionalmedien geht schon in wenigen Wochen los. Dies geht aus einem internen Schreiben hervor. Das sei das vorläufige Ende der Medienkonzentration in der Schweiz, sagt ausserdem SRF-Medienredaktor Klaus Bonanomi.
CH Media: Joint Venture startet Anfang Oktober
Gehört bald zum neuen Unternehmen CH Media: die «Luzerner Zeitung». (Bild: NZZ)
von Christian Beck

Am Donnerstag hat die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) entschieden: Das Joint Venture zwischen AZ Medien und NZZ-Regionalmedien darf es geben. Der genaue Startzeitpunkt des Zusammenschlusses war laut einer Mitteilung noch offen (persoenlich.com berichtete). Gegenüber persoenlich.com sagte der künftige CEO des neuen Unternehmens, Axel Wüstmann: «CH Media soll noch in diesem Jahr starten.»

Tatsächlich geht es nun ziemlich schnell. «Wir werden am 1. Oktober beginnen, die beiden Unternehmen zusammenzuführen, auch wenn noch nicht alle Prozesse und Abläufe synchronisiert und harmonisiert sind», heisst es am Freitag in einem Mitarbeiterschreiben, das persoenlich.com vorliegt. Ab 1. Oktober werde CH Media von der neu formierten Unternehmensleitung geführt. «Gleichzeitig wird das erste gemeinsame Budget 2019 erarbeitet», heisst es weiter.

Im Oktober gebe es an acht ausgewählten Standorten einen Willkommens-Apéro. Ab Mitte November würden die wichtigsten Eckpfeiler für die Ausrichtung von CH Media kommuniziert.

«Es drohen keine Zeitungsfusionen»

Vom neuen Joint Venture CH Media würden die Leser «auf den ersten Blick» nicht viel spüren. Die Zeitungen der NZZ-Gruppe und der AZ Medien stünden nicht in direkter Konkurrenz. «Das heisst, es drohen keine Zeitungsfusionen oder -einstellungen», sagte SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Bonanomi am Freitag in einem Radiobeitrag.

NZZ und AZ wollen im sogenannten Mantelteil – Inland, Ausland und Wirtschaft – kooperieren. «Die Hoffnung ist, dass man dank der Kooperation mit gleich vielen Leuten eine bessere Zeitung machen kann. Die Befürchtung hingegen ist, dass man mit weniger Leuten eine gleich gute Zeitung macht», so Bonanomi weiter.

Auf den zweiten Blick würde jedoch ein Verlust an Meinungsvielfalt drohen. «Es gibt mehr vom Gleichen – von Basel über Luzern bis Frauenfeld», sagt der Wirtschaftsredaktor.

Die aktuelle Runde der Konzentration auf dem Schweizer Medien- und Werbemarkt sei nun fürs erste abgeschlossen. «In einer nächsten Runde werden wir möglicherweise erstmals grössere internationale Medienzusammenschlüsse erleben», sagt Bonanomi weiter.

 



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