Der Bundesrat hat am Mittwoch die SRG-Konzession angepasst und die Zeichenbeschränkung für Beiträge auf rtr.ch ohne Sendungsbezug aufgehoben.
Der Schritt ermögliche eine neue Kooperation zwischen der Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) und den privaten Bündner Medien, teilte die Landesregierung mit. Damit werde ein Beitrag zum Fortbestand der und besonderem ökonomischen Druck stehenden rätoromanischen Medienangebote geleistet. Der rätoromanische Medienplatz solle damit langfristig gestärkt werden.
Die in kleinen und sprachlich stark fragmentierten Märkten operierenden privaten Bündner Medien wollen künftig im Projekt «Medias Rumantschas» ungehindert kostenlos Texte austauschen. Unter anderem will Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) den Bündner Printmedien aktuelle Online-Nachrichten in Rumantsch Grischun zur Verfügung stellen. Umgekehrt übernimmt den Plänen zufolge RTR Texte der privaten Medien.
Die Konzessionsanpassung betrifft ausschliesslich das Angebot der SRG in der rätoromanischen Schweiz und gilt nur für rtr.ch. Für die Angebote der SRG in den übrigen Sprachen gilt weiterhin eine Zeichenbeschränkung.
Im Onlinebereich der SRG dürfen Texte aus den Sparten Nachrichten, Sport, Regionales oder Lokales, die keinen Sendungsbezug aufweisen, seit dem Jahr 2013 maximal 1000 Zeichen lang sein. Das Limit hatte der Bundesrat nach einem jahrelangen Streit zwischen den Verlegern und der SRG festgelegt. Die Verleger wehren sich gegen eine gebührenfinanzierte Konkurrenz im Onlinebereich. (sda/lol)