12.04.2020

Corona-Krise

Kritik an Kurzarbeit bei der SRG

Gewerkschaften, Arbeitgeber und der Gewerbeverband wollten «in seltener Einigkeit» verhindern, dass Post, SBB & Co. den Topf der Kurzarbeitsentschädigungen anzapfen können, schreibt die SonntagsZeitung.
Corona-Krise: Kritik an Kurzarbeit bei der SRG
Keine Kurzarbeit: Auch die SRG und damit SRF müsse andere Wege aus der Krise finden, so die Forderung. (Bild: Keystone/Ennio Leanza)

Immer mehr Staatsbetriebe oder solche, die vom Staat oder öffentlich finanziert sind, beantragen Kurzarbeit: Nicht nur SBB, Postauto und die Post haben ein entsprechendes Gesuch eingereicht, sondern auch die SRG. Rund 600 Mitarbeitende, darunter solche von Access Services und Service Technologies von Swiss TXT, seien betroffen (persoenlich.com berichtete).  

Wie nun die SonntagsZeitung schreibt, habe das Departement von Simonetta Sommaruga hat diese Staatsbetriebe dazu ermuntert, Kurzarbeitsentschädigungen einzufordern. Laut SoZ formiert sich dagegen jetzt «geballter Widerstand». Gewerkschaften, Arbeitgeber sowie der Gewerbeverband wollten «in seltener Einigkeit verhindern, dass Staatsbetriebe den Topf der Kurzarbeitsentschädigungen und damit die Arbeitslosenversicherung anzapfen können».

Valentin Vogt, Präsident des Arbeitgeberverbandes, sagt in der SoZ: «Für staatliche Betriebe wie die SBB, SRG und die Post erachten wir Kurzarbeit nicht als geeignetes Mittel.» Denn Kurzarbeitsentschädigungen seien da, um «Stellen zu erhalten und zu verhindern, dass es zu grossen Entlassungswellen kommt». Bei Staatsbetrieben bestehe diese Gefahr aber nicht. Noch weiter geht der Schweizerische Gewerkschaftsbund: «Es gibt für staatliche Unternehmen keine Rechtsgrundlage für Kurzarbeit», sagt deren Chefökonom Daniel Lampart.

Bei der SRG können derzeit viele geplante Produktionen nicht durchgeführt werden. Deshalb sei Kurzarbeit nötig. Noch lässt sich der Ertragsrückgang aufgrund der Krise nicht genau beziffern, doch die SRG geht von Einbussen in zweistelliger Millionenhöhe aus. (pd/eh)


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