16.01.2025

TV-Nutzung

Lineares Fernsehen bleibt dominant

Die Schweizer Bevölkerung verbringt weiterhin einen erheblichen Teil ihrer Zeit vor dem Fernseher. Im ersten Halbjahr 2024 schauten Fernsehnutzer durchschnittlich 171 Minuten pro Tag fern, wenn sie das TV-Gerät einschalteten. Auf die Gesamtbevölkerung ab drei Jahren gerechnet, resultiert eine tägliche Sehdauer von 105 Minuten.
TV-Nutzung: Lineares Fernsehen bleibt dominant
SRF zieht eine positive Bilanz zum Jahr 2024. (Bild: SRF/Roberto Crevatin)

Von dieser Gesamtnutzung entfallen 75 Minuten auf lineares Fernsehen, während 30 Minuten für zeitversetzte Nutzung aufgewendet werden. Trotz vielfältiger Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung des TV-Konsums dominiert damit nach wie vor die Live-Nutzung des Programms.

Niedrigste Werte in der Deutschschweiz

Die Nutzungsgewohnheiten unterscheiden sich deutlich zwischen den Sprachregionen. In der italienischsprachigen Schweiz erreicht das Fernsehen mit einer Tagesreichweite von 69 Prozent die höchste Durchdringung. Die durchschnittliche Sehdauer liegt hier bei 140 Minuten täglich. In der Romandie schalten 62 Prozent der Bevölkerung täglich den Fernseher ein, mit einer Sehdauer von 110 Minuten. Die Deutschschweiz verzeichnet die niedrigsten Werte: 61 Prozent Tagesreichweite bei einer Sehdauer von 101 Minuten.

Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 zeigt sich eine Fortsetzung des Trends, der seit Ende der Corona-Pandemie zu beobachten ist. Während der Anteil der täglichen Fernsehnutzer stabil bleibt, ging die durchschnittliche Sehdauer um eine Minute zurück.

Neue Messgeräte in den Panelhaushalten

Seit Januar 2024 erfasst die TV-Forschung neben der klassischen Nutzung über TV-Geräte auch den Konsum über PCs, Tablets und Smartphones. Diese Integration der «Small Screens» erfolgt, sofern die jeweiligen Sender die Forschung unterstützen.

Parallel dazu läuft seit Mai 2024 eine technische Modernisierung des TV-Messpanels durch den Dienstleister Kantar, wie Mediapulse mitteilt. Die Installation neuer Messgeräte in den Panelhaushalten soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Die präzisere Messtechnologie ermöglicht eine genauere Erfassung von Kurzkontakten, was zu leicht höheren Reichweitenwerten führen kann. Die bisherigen Auswirkungen sind jedoch minimal, sodass die Vergleichbarkeit der Daten gewährleistet bleibt.

SRF steigert Marktanteil

Das Schweizer Radio und Fernsehen hat im vergangenen Jahr seinen Marktanteil beim Fernsehen etwas gesteigert. Dieser betrug 32,7 Prozent, was 2,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert liegt.

Auf grosses Interesse stiessen im Fernsehen die Spiele der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft an der EM in Deutschland, wie SRF am Donnerstag mitteilte. Auch die Übertragungen zu den Olympischen Spielen in Paris zog viele Leute vor den Bildschirm. In Jahren mit Sport-Grossereignissen weisen die Sender laut einer von SRF publizierten Tabelle stets höhere Marktanteile aus als in «normalen» Jahren.

Von allen konzessionierten Regionalfernsehsendern liegt Tele M1 aus dem Aargau auf dem ersten Platz mit knapp 173'000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Es folgen gemäss Mediapulse Tele 1 aus Luzern mit 149'000 und TeleBärn mit 121'000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Alle drei Sender gehören zum Medienunternehmen CH Media, wie auch der nicht konzessionierte Sender TeleZüri, der rund 265'800 Zuschauende erreicht. (pd/sda/nil/cbe)


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