10.04.2019

Wemf Total Audience

Medienmarken legen dank Webangeboten zu

Zählt man Web und Print zusammen, erreicht die Mehrzahl der Zeitungen und Zeitschriften mehr Publikum als im Vorjahr. Die meisten Doppelleser hat «20 Minuten». Und: Drei Magazine haben erstmals online mehr Leser als auf Papier. Die Wemf-Zahlen in interaktiven Charts.
von Michèle Widmer

Während die Schweizer Medienhäuser mit ihren Printprodukten immer mehr Leserinnen und Leser verlieren, können sie den Verlust mit ihrem Webangebot zum Teil kompensieren. Die meisten reichweitenstarken Tageszeitungen in der Deutschschweiz konnten laut Net-Metrix die Zahl der Onlineleser in den vergangenen Monaten steigern. Doch wie viele Leserinnen und Leser erreichen die Schweizer Medienmarken mit ihrem Print- und Webangebot kombiniert? Und wie haben sich diese Reichweiten im vergangenen Jahr entwickelt? Die Intermedia-Studie Total Audience der Wemf AG für Werbemedienforschung liefert dazu Antworten.

 


 



Es geht aufwärts: Fast alle Medienmarken konnte ihre Reichweite im vergangenen Jahr ausbauen. Mit über 2 Millionen Leserinnen und Leser ist «20 Minuten» der mit Abstand meistgelesene Titel der Schweiz (+7 Prozent). Auf Platz zwei folgt der «Blick» mit einem Publikum von 1,2 Millionen in Print und Web (+13 Prozent). Mit einem Wachstum von einem Fünftel erreicht die «Neue Zürcher Zeitung» das grösste Leserschaftsplus. Laut der Studie zählt die Zeitung gesamthaft 480’000 Leserinnen und Leser. Der «Tages-Anzeiger» büsst im Jahresvergleich leicht Reichweite ein – ebenso die «Luzerner Zeitung»(siehe Grafik oben).





Bei den Magazinen schafft der «Beobachter» den grössten Leserzuwachs. Die Zeitschrift, die nebst dem Onlineangebot alle zwei Wochen gedruckt wird, erreicht mit 1,5 Millionen gesamthaft 13 Prozent mehr Leserinnen und Leser als noch vor einem Jahr. Auch die «Schweizer Illustrierte» (773’000), die «Handelszeitung» (159’000) und die «Annabelle» (405’000) konnten die Reichweiten mit Print und Web steigern (siehe Grafik oben).






Nebst der kumulierten Reichweite, weist die Intermedia-Studie der Wemf auch aus, wie die Menschen die Medienmarken nutzen – auf Papier, online oder auf beidem. Am meisten solcher Doppelnutzer hat «20 Minuten» – 327’000 von den über 2 Millionen Leserinnen und Lesern konsumieren die Marke über Print und Web. Die Zahlen zeigen zudem: Nur der «Blick» erreicht mit dem Onlineangebot mehr Nutzer als mit der gedruckten Zeitung – und zwar mehr als doppelt so viele (siehe Grafik oben).





Anders sieht es bei den Magazinen aus. Gleich drei Titel schaffen neu mit ihren Onlineplattformen die grössere Reichweite, als mit der gedruckten Ausgabe. Dazu zählen «20 Minuten Friday», «Beobachter» und die «Handelszeitung». Am ausgeprägtesten ist diese Entwicklung bei «20 Minuten Friday» mit 538’000 Leserinnen und Leser im Print und 783’000 im Web. Dazu geführt hat bei allen Medien ein konstanter Zuwachs im Netz sowie Verluste im Print (siehe Grafik oben).



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