Bis vor Kurzem sei die Stimmung im Team gut gewesen, sagte eine Person innerhalb der Swiss Regiomedia, die unerkannt bleiben möchte, gegenüber persoenlich.com. Soweit bekannt, seien vor der Pandemie sogar schwarze Zahlen geschrieben worden. Für ein Printmedium durchaus bemerkenswert in der heutigen Zeit.
Dann kam Corona: Auf einen Schlag fiel bei der Winterthurer Zeitung und der Unterland Zeitung ein beträchtlicher Teil des Werbebudgets weg. Kurzarbeit musste angemeldet werden. Zwar wurde anfangs 100 Prozent des Lohns an die Mitarbeitenden ausgezahlt, jedoch muss die Belegschaft mittlerweile eine Lohneinbusse von 20 Prozent hinnehmen.
Abgang Alain Isliker
Aus persönlichen Gründen entschied sich dann im Februar dieses Jahres der Geschäftsführer Alain Isliker, der seit drei Jahren für die Leitung der Winterthurer Zeitung, der Unterland Zeitung, den Furttaler und den Rümlanger zuständig ist, zu kündigen und das Unternehmen zu verlassen.
Im Zuge dieser Neuerung machte sich mehr und mehr eine schlechte Stimmung im Team breit. Isliker sei beliebt gewesen, wie es von innerhalb des Verlags heisst. Die von der Geschäftsleitung angekündigten Zukunftspläne sowie die Nachfolge Islikers hätten im Team für Unsicherheit gesorgt. Was die Zukunft der Zeitungen angeht, stehe man «vor einem Scherbenhaufen», so die anonyme Quelle.
Dominoeffekt bei Kündigungen
Mittlerweile sind dreizehn Mitarbeitende dem Beispiel von Isliker gefolgt, darunter der Chefredaktor sowie die Verkaufsleiterin der Winterthurer Zeitung, und haben ebenfalls gekündigt. Davon neun am Standort Winterthur und vier in Bülach. Der Geschäftsführer der Swiss Regiomedia, René Furrer, bestätigt die Kündigungen gegenüber persoenlich.com.
Isliker wollte sich zu den genauen Hintergründen seiner Kündigung nicht äussern. Er bekräftigt, dass das Team sehr stark gewesen sei und der Zusammenhalt gut. Trotzdem sei die Zeit nicht einfach gewesen während der Pandemie. Wohin er wechsle, dürfe er noch nicht sagen.
Team in Winterthur sei wieder komplett
Die Geschäftsleitung der Swiss Regiomedia schreibt, dass sie keine detaillierte Kenntnis über die Gründe der zahlreichen Abgänge habe. «Die Hälfte der Belegschaft bleibt dem Unternehmen allerdings treu und wird mit dem neuen Geschäftsleiter, der bereits bestimmt ist, sowie den entsprechenden Redaktionsteams die Zeitungen in eine neue Zukunft führen», schreibt Furrer weiter.
Das Team der Winterthurer Zeitung, Redaktion und Inseratebereich, sei bereits wieder komplett und kompetent aufgestellt. Für den Standort Bülach mit der Unterland Zeitung, dem Furttaler und dem Rümlanger sei man auf gutem Wege, den Mitarbeiterstab zu ergänzen, «der das bestehende, versierte Team in Redaktion und Verkauf unterstützen wird», heisst es abschliessend bei der Swiss Regiomedia.